Es stimmt schon, die Zeppeline wurden von den damaligen Machthabern gekapert, um sich ein wenig in ihrem Glanz sonnen zu können.
Aber ihre Geschichte beginnt lange vorher: die Grundlagen für LZ-129, der später als Hindenburg bekannt wurde, wurden nach allen mir vorliegenden Informationen schon lange vor 1933 gelegt. LZ-127 war nach fast allen Maßstäben ein großer Erfolg, aber als Einzelstück nicht wirtschaftlich. Deswegen plante die DELAG/DZR eine Flotte von übergroßen Langstreckenschiffen: ab 4 Stück erwartete man einen profitablen Betrieb. Die für die Hindenburg und ihre Schwesterschiffe geplante Halle stand schon 1931 in Friedrichshafen, und die Konstruktion des LZ-129 begann im Herbst diesen Jahres - in einer Zeit also, in der die Weimarer Republik zwar schon politisch wankte, aber noch nicht abzusehen war, wie die Situation sich weiter entwickeln würde.
Die Hindenburg wäre also auch unter der Weimarer Republik weitergebaut und - möglicherweise - wie ursprünglich geplant sogar mit Helium gefüllt worden, da ein Großteil der amerikanischen Bedenken gegen einen Export des Gases auf der von Anfang an aggressiven Natur des folgenden deutschen Regimes beruhten. Ob die Geschichte dann auch im Bezug auf die Zeppeline einen anderen Lauf genommen hätte, ist müßig zu diskutieren, da schon bald Langstreckenflugzeuge aufkamen und die Luftschiffe damit veraltet waren.
Nichtsdestotrotz sind die damaligen Großluftschiffe ein Höhepunkt der Luftschiffentwicklung geblieben und unabhängig von der politischen Entwicklung damals ein Meisterwerk der Technik gewesen. Daß sie letztendlich eine evolutionäre Sackgasse der Luftfahrt geblieben sind, steht auf einem anderen Blatt; faszinierend finde ich sie dennoch.