Geräusch von Schienenstößen beim Mitfahren

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  • Hallo,


    wenn ich mit meinem ICE auf einer Schnellfahrstrecke mitfahre, dann sind ständig Geräusche zu hören, die irgendwie an Schienenstöße erinnern. Die dürfte es auf Hochgeschwindigkeitsgleis doch gar nicht geben, da ist doch alles verschweißt?
    Umgekehrt, wenn ich auf einer Nebenbahn mit 120km/h-Gleis auf meinetwegen dem Gläsernen Zug in die Berge fahre, hört man keine Schienenstöße. Das ist jetzt nicht kriegsentscheidend, aber irgendwie passt es nicht. Mit anderen alten/langsamen Fahrzeugen hört man auch keine Schienenstöße, nur bei Hochgeschwindigkeitszügen wie ICE und TGV. Wie kommt das?
    Meine letzte ICE-Fahrt in 1:1 ist schon etwas her, ich meine man hat was rappeln gehört, wenn es über Weichen ging, aber sonst war Ruhe.


    Gruß
    Carbonunit

  • Dann wundert mich aber schon, warum ausgerechnet bei Hochgeschwindigkeitszügen immer Schienenstöße zu hören sind? Oder sind das keine Schienenstöße? Kann ja sein, dass es irgendein anderes Geräusch ist, das man dann tatsächlich so hört, aber für mich klingt es wie Schienenstöße.
    Kann mir das sonst höchstnes so erklären, dass das Geräusch die Geschwindigkeit unterstreichen soll. Aber wenn es Schienenstöße sind, dann passt es nicht, weil Hochgeschwindigkeitsgleise verschweißt sind.

  • Fast alle Gleise sind verschweißt in Berlin gibt es nur ein Gleis was nicht verschweißt ist. Auch in anderen Städten sind Gleise fast immer geschweißt.

    @PC 1 (CPU: Ryzen 7 2700X @4,3 Ghz | GPU: Crossfire RX 590 @1,6 Ghz | RAM: 32GB @ 2400 Mhz)


    Epoche II/III Fan

  • Eine technische Frage an die Eisenbahner unter uns. Die nicht verschweißten Schienenstöße haben (auch) die Längenausdehnung der Schienen bei Temperaturänderungen aufgenommen. Jetzt sind die Schienen verschweißt, aber Sommer und Winter gibt es immer noch und die Schienen bewegen sich dementsprechend.


    Brücken haben Widerlager, Betonflächen haben Dehnungsfugen - und Schienen? Wie wird die Längenveränderung bei geschweißten Schienen aufgefangen?

  • Hm wenn du die Schienenverwerfung bei hoher Wärme meinst, dann kann ich nur sagen, dass die Toleranz nur bei einem Millimeter liegt und somit kaum aufgefangen werden darf. Gleisbauer haben derartiges mal erwähnt.

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    Epoche II/III Fan

  • Vielleicht habe ich da auch einen Gedankenfehler drin, aber wenn ein Schienenstück aus Stahl einen Ausdehnungskoeffizienten von 11 (10^-6 K^-1) hat, dann müßte ein Kilometer Schiene bei einer Erwärmung um 1K (= 1°C) um 11mm länger werden. Wenn also an einem Sommertag die Tagestemperatur zwischen 8 und 28°C schwanke, dann ändert sich die Länge um 11*20C = 220 mm = 22cm innerhalb eines normalen Tages... das kommt mir doch schon relativ viel vor; und vom Winter reden wir da noch gar nicht.


    Irgendwo müssen die doch bleiben?

  • Eine technische Frage an die Eisenbahner unter uns. Die nicht verschweißten Schienenstöße haben (auch) die Längenausdehnung der Schienen bei Temperaturänderungen aufgenommen. Jetzt sind die Schienen verschweißt, aber Sommer und Winter gibt es immer noch und die Schienen bewegen sich dementsprechend.


    Brücken haben Widerlager, Betonflächen haben Dehnungsfugen - und Schienen? Wie wird die Längenveränderung bei geschweißten Schienen aufgefangen?


    Durch die Haltekräfte der Verbindung zu den Schwellen. Diese sind weitaus stärker alsdie Kräfte, die bei der Ausdehnung wirken würden, und verhindern diese somit. Der Oberbau nimmt die Kräfte auf. Ist dieser nicht in guem Zustand, mangelhaft gewartet oder verlegt, oder kommt es zu besonders starker Hitze, kann sich ein Gleis dennoch verformen....


    Platt gesagt: Der Druck bleibt in der Schiene, da diese sich nicht ausdehnen kann, da sie die Schwellen im Schotter nicht verschieben kann....

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  • OK, das überrascht mich jetzt... das sind ja keine ganz kleinen Kräfte. Andererseits heißt das dann, daß es durchaus interessant wird, wenn man Schienen aufschneidet, um sie zu zum Beispiel auszuwechseln: außer in einem ganz kleinen Temperaturfenster müssen sie dann ja dauernd unter großer Spannung, ob jetzt auf Druck oder Zug, stehen...

  • Das sollte doch kein Problem sein, da die Schwellen ja in regelmäßiges Abständen montiert sind und die Kräfte aufnehmen. Die absolute Längenänderung wird ja zwischen zwei Schwellen eher klein sein.Wenn man die Schiene nun an einer Stelle aufschneidet, sollten im wesentlichen doch nur die Ausdehnungskräfte von dort wirken, der Rest wird ja durch die restlichen Schwellen aufgefangen. Man wird ja wohl kaum direkt die Schienenbefestigungen auf großer Länge wegreißen.

  • Genau, die Konstruktion nimmt Druck bzw. Spannung selbst auf. Ein kleiner Teil wird zudem durch die Ausdehnung des Querschnittes kompensiert (aber wirklich nur ein sehr sehr kleiner). Was passiert, wenn die Kräfte zu groß werden, kann man hier gut sehen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…ersloh_Ost_04_08_2013.jpg

  • Ganz sicher. Die Kräfte werden von der Kronstruktion ausgehalten und durch den Oberbau nach unten abgeleitet.Sonst gäbe es ja nicht diese lustigen Fotos:
    https://www.google.com/search?…..gws-wiz-img.9t7PlMbes5U


    Und außerdem geht es hier um Stahl, der Druck- und Zugspannungen hervoragend aufnehmen kann. Steine und Beton können Zugkräfte nur sehr beschränkt aushalten (Wenn du auf eine zweifach gelagerte Steinplatte einschlägst, wird sie sehr schnell zu Bruch gehen, anders als Metall). In Bezug auf Stahlbrücken muss man die eh schon hohen Lasten des Bauwerks und des Verkehrs nicht auch noch durch Spannungen erhöhen um alles vielfach massiver und stabiler bauen zu müssen als nötig.

  • Naja also wir reden hier von einer sehr komplexen Konstruktion. Es dauert ja nicht umsonst eine ganze 8h Schicht um nur 1 km Gleis zu wechseln.
    Es gibt eine Formel, die Gleisbauer nutzen, um die Temperatur auszurechnen, wo die Konstruktion sich verformt oder bricht.

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