Kostenloser ÖPNV

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  • Moin Zusammen,



    ich hab vor einer Weile mal folgenden Thread gelesen.


    http://www.schleckysilberstein…nd-die-rechnung-geht-auf/


    Ich stehe dem recht positiv gegenüber. Ich habe aber keine undierten Kenntnisse über dieses Thema. Mich interessiert mal was ihr so darüber denkt, und warum.



    Gruß



    Krabs


    ( und nebenbei: Was ist das für eine Tram auf dem Bild? Sieht gut aus finde ich. )


    Hier ist noch ein weiterer Thread zu dem Thema, bzw. da kommt der ürsprünglich her.


    http://www.fernsehersatz.de/20…t-spart-dadurch-geld.html

  • Ich stehe dem ebenfalls positiv gegenüber.
    Im Netz sind auch noch etliche andere Städte mittels deutscher und englischer Suche zu finden.
    Manche Städte sind auch wieder zurück gerudert, was aber nicht heißt, dass die Preise wieder so teuer wie vorher wurden.


    Es kommt darauf an, was man alles in den großen Berechnungstopf wirft: Nur eingesparte Baumaßnahmen und Unterhaltskosten im "Auto"-Netz oder wirklich die kompletten Summen, die uns unsere individuelle Mobilität kostet (z. Bsp. Gesundheits- und Umweltschäden und ihre Kosten). Wie auch in anderen Bereichen kommt es auf den aktuellen politischen Kurs an - langfristige Visionen oder kurzfristige Stimmenfangstrategien für die nächste Wahl. Nicht zu vergessen die Korruption der Lobbyismus der Industrien. Was bei uns die Auto-Lobby anrichtet, ist ja nicht nur bei der Bahn zu bewundern. Von daher wird wohl eher die Hölle zufrieren, bevor in diesem Lande so etwas kommunistisches (pfui bäh X/ ) umgesetzt wird. Bis auf ein paar Versuche, die mit ihrem geplanten Scheitern die Unmöglichkeit zementieren. Siehe dazu zum Beispiel die Windenergie mit Growian:

    Günther Klätte, Vorstandsmitglied des RWE, äußerte auf einer Hauptversammlung des Unternehmens: „Wir brauchen Growian (große Windanlagen), um zu beweisen, daß es nicht geht“ und erklärte, „daß Growian so etwas wie ein pädagogisches Modell sei, um Kernkraftgegner zum wahren Glauben zu bekehren“. Vom Finanzminister und ehemaligen Forschungsminister Hans Matthöfer wurde eine ähnliche Äußerung in Bezug auf die angenommenen finanziellen Schwierigkeiten überliefert: „Wir wissen, daß es uns nichts bringt. Aber wir machen es, um den Befürwortern der Windenergie zu beweisen, daß es nicht geht.

    Alles klar, oder? Da muss etwas sinnvolles schon eine große Portion Glück haben, um in Dunkelland nicht unterzugehen... :(

  • Zuerst mal zu deinem "nebenbei" ..... das ist eine W-Class Trambahn aus Melbourne (Australien) ---> https://en.wikipedia.org/wiki/W-class_Melbourne_tram



    So, nun zu deinem eigentlichen Thema.
    ich halte nichts davon. Den bei größeren Investitionen, Reperaturen und Anschaffungen wird ins Stadtsäckel gegriffen. Also zahlen alle Steuerzahler, auch wenn sie nur das Auto nutzen, solche Sachen. Ferner glaube ich nicht das sich sowas auf Dauer trägt und auch noch Gewinne erwirtschaftet.
    Der eigentliche Artikel oben ist doch sehr dürftig und zeigt nur die schönen Seiten auf. Doch die Tram kommt nicht überall hin. Also werden auch Busse eingesetzt. Und wenn viele auf ÖPNV umsteigen, braucht es auch viele Trams und Busse. Die vielen Busse machen aber auch die Straßen kaputt. Aufgrund des wesentlich höheren Gewichtes sogar noch mehr.
    Somit hilft das nur zur Entlastung, nicht aber als kompletter Ersatz. Und selbst die Entlastung dürfte nicht mehr als 5 - 8 % des Gesamtaufkommens ausmachen. (Denke ich)
    Somit bleibt ein großer Schuldenberg übrig, da immer noch im gleichen Maße in die Infrastruktur einer Stadt investiert werden muss.
    Ich muss dazu sagen das ich meine Heimatstadt München im Blick habe. Und hier gibt es täglich viele tausend Pendler, welche mit dem Auto in die Stadt fahren.

  • Excellente Beiträge. Genau sowas hatte ich mir gewünscht. Kontroverse Meinungen.
    Ich persönlich unterstütze Tom´s Meinung. Es kommt darauf an was man in den Berechnungstopf wirft. ( Den Satz notier ich mir )


    Dass privater Autoverkehr Vorteile hat ist mir klar. Ich kann überall hin. Zumindest wenn es so ist wie es jetzt ist. Beim Auto liebe ich nicht nur die individuelle Freiheit. Ich nehme ein Stück Privatsphäre mit. Ich kann dort irgendeinen Krempel reinschmeißen, und muss mich nicht drum kümmern. Ich kann da drinn machen was ich möchte. Ich kann im günstigsten Fall zu jeder Sekunde losfahren.
    Hier auf dem Lande möchte ich auf keinen Fall auf mein Auto verzichten.
    In einer Großstadt könnte ich mir andere Modelle als die Gegenwärtigen vorstellen.


    Eine Stadt provitiert doch davon wenn.......nein, ich schreib´s andersrum: Eine Stadt leidet doch wenn Produkte und Personen nicht in einer adäquaten Zeit ihren Bestimmungsort erreichen. Das kostet dem jeweiligen Individuum oder Betrieb Geld. Daher ist ein reibungsloser Verkehr wünschenswert. Das steht ausser Frage. Ich beobachte wie Städte versuchen den Verkehrsmassen Herr zu werden, mit teilweise guten, teilweise weniger guten Erfolgen.


    Bei der Hamburger Hochbahn haben sie einen finanziellen Deckungsgrad von 90%. Das finde ich beachtlich.


    Ich versuche dieses Problem in einer größeren Ordnung zu betrachten. Z.B. im Fernverkehr. Wenn ich sehe wie viele LKW auf der Autobahn unterwegs sind, und gleichzeitig Schienen abgebaut werden ( da blutet mir das Herz )
    muss ich mich wundern. Aber Fernverkehr läßt wieder Raum für einen weiteren Thread. Hier gehts ja um ÖPNV.


    Ich glaube ich dass alle Menschen über kurz oder lang von einem kostenlosen ÖPNV profitieren würden. Auch Diejenigen die ihn nicht nutzen. Ggf kann ich ein paar Studien zu dem Thema finden. ( Mal gespannt wer solche Studien finanziert )


    Edit: Dass hier geht etwas am Thema vorbei, schlägt aber in die gleiche Kerbe.
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=37235

    Einmal editiert, zuletzt von MrKrabs ()

  • Zwar keine Studien, auch ist der letzte News-Post der Seite vom July 2015, aber eine Liste von "free public transport"-Versuchen mit Links zu den Meldungen: https://freepublictransport.info/city/.


    Ein wenig Erfahrung wurde schon in Tallinn gesammelt: https://www.theguardian.com/ci…lic-transport-free-cities.


    Wenn man in englisch sucht, gibt es etwas für das Pro und Contra rund um den Globus: "free public transport". Da hat man eine Zeitlang zu tun.

    Somit bleibt ein großer Schuldenberg übrig, da immer noch im gleichen Maße in die Infrastruktur einer Stadt investiert werden muss.

    Genau dies wird von der Befürworterseite angezweifelt, wenn die tatsächlichen Kosten des Individualverkehrs dagegen gerechnet würden. Das ist ja nicht nur der Straßen- und Parkraumbau. Wenn die Langzeitschäden für die Umwelt (z.Bsp. Beitrag zur Erderwärmung) und Gesundheit (z. Bsp. Atemwegerkrankungen) sowie die Kosten des "im Stau stehen" berücksichtigt würden, sehe die Bilanz ganz anders aus. Das ist wie mit der Kernenergie. Die wird auch gerne von den Befürwortern als konkurrenzlos billig verkauft. Das aber der große Batzen für Entwicklung und Forschung, Abriss und Lagerung von uns Steuerzahlern kam und kommt, wird unter den Teppich gekehrt. Diese Energie könnte sich kein normaler Haushalt leisten, wenn die Kosten auf den Preis/Kwh umgelegt werden würden. Ähnlich verhielt es sich an der Zapfsäule, wenn der Liter Sprit entsprechend kosten würde...

  • Das Thema mag für Großstädte interessant sein, für kleinere isses aber sinnlos. Zieht mal in ne Gegend, wo 20.000 Einwohner viel sind und versucht auf's Auto zu verzichten ;) innerstädtisch biste schneller zu Fuß... wenn da der Bus alle halbe Stunde fährt isses gut. Laufen würde man 20 Minuten, dann steht man besser schonmal 5 Minuten vorher da, fährt 10 und darf dann noch 2 Minuten zum Ziel laufen. Dann haste also bald 2€ bezahlt um 3 Minuten einzusparen >< völlig sinnfrei. Von Zügen brauchen wir gar nicht erst anfangen ^^


    Ich bin nächste Woche wieder dort arbeiten, wo ich vor über nem Jahr schonmal war. Ohne Auto damals... mit dem Zug 3 einhalb Stunden -.- 20€ eine Fahrt. Jetzt mit dem Auto dauerts knapp über eine Stunde. Und das sind keine 500km um 40€ Sprit zu rechtfertigen.


    Bin nicht umsonst kein Fan von Bus und Bahn :P

  • willst du dann etwa auch keine Busse mehr fahren lassen?

    Wie kommst Du darauf? Wo habe ich etwas in der Richtung geschrieben?
    Ich zähle Busse nach wie vor zum ÖPNV, nicht zum Individualverkehr.
    Gut - wenn ein Individuum unbedingt selbst Bus fahren möchte...


    Edith ergänzt noch schnell, dass auch gegen Taxen nix einzuwenden gibt...

  • sinnvoll wäre meiner Meinung nach erst den Langstrecken Güterverkehr von der Straße runter, dann sind die Straßen schonmal weniger belastet und du sparst Emmissionen, die durch LKW's mit EU1 Werten und schlechter, die immer noch herumfahren, entstehen. Dann kann man sich um die Personen kümmern. Auch hier wenn du die Leute auf Langstrecken sinnvoll auf die Bahn bringst sparst du Emissionen. Den ÖPNV kann man sicher nicht zu 100% sinnvoll anwenden, gerade in den ländlicheren Gebieten.


    Beispiel wenn ich zur Schule gehe.


    Bus all Stunde Fahrzeit 40 Minuten und dermaßen knapp nach Unterrichtsende.


    Auto wann ich will und Fahrzeit 20 bis 30 Minuten.


    Edith:


    Wenn du aber mal mitm Zug nach Stuttgart willst 4 Stunden Fahrt und Stress mit Umstieg, Auto 2,5 Stunden und fertig.

    Warum einfach, wenn es auch schwer geht?


  • Slightly Off-Topic:

    Wenn du aber mal mitm Zug nach Stuttgart willst 4 Stunden Fahrt

    Da möchte ich dementieren: Es gibt einige Verbindungen, bei denen du mit 2:40 h nach Stuttgart kommst. Zweimal Umsteigen in den ersten 40 Minuten, danach 2h ohne Umstieg ans Ziel. So schlecht ist es also nicht.

  • Fein, dann ist die nachfolgende Aussage von dir für die Katz, @Tom. Denn wenn du Busse und Taxis fahren lässt, müssen die Straßen Instandgehalten werden.
    Du musst dich schon entscheiden. Entweder kostenloser ÖPNV oder auch Busse und Taxis. Doch wer soll beides zahlen?


    Genau dies wird von der Befürworterseite angezweifelt, wenn die tatsächlichen Kosten des Individualverkehrs dagegen gerechnet würden. Das ist ja nicht nur der Straßen- und Parkraumbau. Wenn die Langzeitschäden für die Umwelt (z.Bsp. Beitrag zur Erderwärmung) und Gesundheit (z. Bsp. Atemwegerkrankungen) sowie die Kosten des "im Stau stehen" berücksichtigt würden, sehe die Bilanz ganz anders aus. Das ist wie mit der Kernenergie. Die wird auch gerne von den Befürwortern als konkurrenzlos billig verkauft. Das aber der große Batzen für Entwicklung und Forschung, Abriss und Lagerung von uns Steuerzahlern kam und kommt, wird unter den Teppich gekehrt. Diese Energie könnte sich kein normaler Haushalt leisten, wenn die Kosten auf den Preis/Kwh umgelegt werden würden. Ähnlich verhielt es sich an der Zapfsäule, wenn der Liter Sprit entsprechend kosten würde...

  • Ihr habt ja zweifellos recht, dass man ohne Auto z. Zt. auf dem Land aufgeschmissen ist.
    In dem Thread geht es aber um Städte ab einer gewissen Größe - so verstehe ich zumindest den EIngangspost mit dem Beispiel Melbourne.
    Meine Kommentare beziehen sich darauf, dass die großen Zentren am Verkehrsinfarkt zu ersticken drohen...

  • Also ich muss sagen dass man den ÖPNV nicht getrennt vom Rest betrachten sollte, ein nicht unbeachtlicher Teil des Individualverkehrs kommt aus dem ländlichen Raum um in der Stadt zu arbeiten. Was bringt dir da ein kostenloser ÖPNV wenn du ne Stunde auf den Zug warten musst?


    Das ganze sollte man wenn dann im großem ganzen betrachten.



    @RPGFabi lustigerweise ist ein großer Teil der LKWs mittlerweile sauberer als jedes Auto, die sind darauf optimiert so wenig Sprit wie möglich zu verbrauchen. Die Fetten Autos mit ihren mindest 140PS die am liebsten über die Autobahnen raßen dahingegen nicht.

  • Von kostenlosem ÖPNV halte ich Recht wenig, wer soll denn das alles zahlen? Klar kann man das mit Steuern zahlen, aber die reichen ja so schon für nix. Marode Schulen und vieles mehr zeigen dies deutlich. Ich wäre eher für einen günstigeren ÖPNV, der attracktiver gemacht wird. Wenn du dann mehr Auslastung auf den Fahrzeugen hast, würden günstigere Tickets (1€-1,50€) bestimmt Möglich sein. Mit nem kostenlosen ÖPNV kriegt man so oder so wohl nur ein paar Prozent von den Straßen in die Öffentlichen Verkehrsmittel.

  • Wenn von @Walter1940 schon München angesprochen wurde: Der Stadt würde weniger Individualverkehr mal ganz gut tun, aber ÖPNV kostenlos machen würde hier widerrum nichts helfen (obwohl ich generell dafür wäre) - weil der ÖPNV ja jetzt auch schon überlastet ist. Man bräuchte insgesamt einfach einen "Masterplan" (ah das sagt sich so schön) der das Thema Mobilität in der Stadt als ganzes an geht.
    Ich habe übrigens ein Auto, hüte mich aber das in der Stadt zu benutzen. Für mich gibt es nur Fahrrad, Bus + Bahn.
    für so gut wie alles über die Stadtgrenzen hinaus nehme ich dann das Auto.

  • Mit nem kostenlosen ÖPNV kriegt man so oder so wohl nur ein paar Prozent von den Straßen in die Öffentlichen Verkehrsmittel.

    sehe ich ähnlich. Diejenigen die in großen Städten Leben werden wohl so oder so bereits darauf zugreifen, denn gerade zur Rushhour wird man mit dem Auto wohl noch am schlechtesten unterwegs sein.


    Und allen anderen bringt das ganze nichts solange die Bahn als rein wirtschaftliche Unternehmen funktioniert und dadurch für viele Pendler einfach keinen sonderlich attraktiven Ersatz bietet.


    Also im Endeffekt keine schlechte Idee, nur meines Erachtens am falschen Punkt angesetzt. Der ÖPNV wird wohl noch das kleinste Problem an der Sache sein.

  • Klar kann man das mit Steuern zahlen, aber die reichen ja so schon für nix. Marode Schulen und vieles mehr zeigen dies deutlich.

    Vielleicht sollten in einem der reichsten Länder der Welt endlich mal ALLE entsprechend ihrem Vermögen Steuern zahlen.
    Wie ist/war das noch mal mit dem Dutch-Irish-Double-Sandwich, den Panama-Papers, den entlassenen Steuerfahndern usw.
    Harz-4ler werden bis auch die Knochen ausgezogen, während sich Manager und andere sich zur "Elite" rechnende an
    leistungslosem, höchstem Grundeinkommen erfreuen können.
    Man kann gar nicht soviel essen wie man kotzen möchte...

  • ..... aber ÖPNV kostenlos machen würde hier widerrum nichts helfen (obwohl ich generell dafür wäre) - weil der ÖPNV ja jetzt auch schon überlastet ist. .....

    Genau das ist einer der springenden Punkte, wenn ich sage das ich München vor Augen habe. Die S-Bahn gehört zur BAHN AG, und die wird nix kostenlos machen. Tram und Busse gehören zur MVG, und die wird schon heute von der Stadt subventioniert. Kostenloste Tickets würden das Chaos und das Schuldenloch noch vergrößern, nicht beheben.
    Sprich, hier braucht es eine Generalüberholung des Systems und in den Köpfen der Verantwortlichen..

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