Wasser für Dampfloks

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  • Hallo zusammen.

    Haltet mich jetzt nicht für bekloppt, aber ich hab da mal ne fachliche Frage an alle Dampflokführer oder Heizer.

    Aus der Erfahrung im Kesselhaus weis ich, das man das Speisewasser für den Kessel, sofern nicht Kondensat, enthärtet und entsalzt werden muss.

    Wie ist es da möglich, das Dampfloks normales Wasser verdampfen können, ohne das der Kessel Schaden nimmt?

    Abschlämmen alleine ist es wohl nicht, oder?

    Ein Computer ist dazu da, die Probleme effizient und schnell zu lösen, die man ohne ihn gar nicht hätte.

  • Von woanders geklaut:

    Der Kalk ist durch Kohlensäure im Wasser gelöst.

    Beim Kessel einer Dampflok muß man ein geschlossenes System betrachten, aus dem die den Kalk bindende Kohlensäure nicht entweichen kann und daher bleibt der Kalk auch im Dampf gelöst.
    Nur an den Stellen wo Dampf entweicht trennt sich der Kohlensäuredampf vom Wasserdampf und der Kalk bleibt übrig
    Der überwiegende Anteil des gelösten Kalkes wird aber durch den Abdampf noch immer in dampfförmiger Form nach außen transportiert, und fällt erst in der Atmosphäre aus.

  • Dampfloks haben soweit ich weiss nur in den günstigsten Fällen normales Wasser verdampft, in den meisten Fällen wurde es vor oder während des Gebrauchs aufbereitet.


    Durch die enthaltenen Stoffe wurde das Speisewasser in 3 Gütegruppen eingeteilt:


    Gütegruppe 1: bis 60 d - brauchbar

    Gütegruppe 2: über 60 d bis 120 d - noch brauchbar

    Gütegruppe 3: über 120 d - ohne Aufbereitung unbrauchbar


    "Zur Minderung der Schadanfälligkeit und der Unterhaltungskosten für die Lokomotivkessel kann das Lokomotivspeisewasser durch Zusetzen von Soda und Spezialmitteln aufbereitet werden" (Eisenbahn-Lehrbücherei der DB Band 143, S. 129)

    Diese Art der Aufbereitung und das regelmäßige Abschlammen und Auswaschen des Kessels stößt ab einer gewissen Menge schädlicher Stoffe im Wasser an seine Grenzen, sodass das Wasser in stationären Anlagen aufbereitet werden muss.


    "Die schädlichen Bestandteile des Wassers werden in diesen Anlagen chemisch entweder in Form unlöslicher Salze ausgefällt oder in unschädliche im Wasser verbleibende Salze umgewandelt." (Eisenbahn-Lehrbücherei der DB Band 143, S. 129)


    "Die wichtigsten Aufbereitungsverfahren sind:


    Bei Schwebstoffen: Filtern. Für Stoffe, die das Filtern normalerweise nicht zurückhält, wie z.B. Humussäuren, werden Mittel zum Bilden von Flocken (Flockungsmittel) zugegeben.


    Bei kohlesauren Wässern: Verdüsen oder Rieseln oder Zusetzen von Ätzkalk oder Soda, oder Filtern über alkalische Filterstoffe (z.B. gebrannten Dolomit.)


    Bei zu großer Härte: Kalk-Soda Verfahren, Baryt-Kalk-Soda Verfahren, Ionenaustausch-Verfahren." (Eisenbahn-Lehrbücherei der DB Band 143, S. 129)


    Zu irgendwas muss die alte Literatur ja doch gut sein, die hier so rumsteht :D

  • Wenn ich das richtig verstehe, wird das Wasser auf der Lok aufbereitet.

    Aha, habe mich immer gewundert, weil es nirgendwo erwähnt wird.

    Wenn man sich Dokus über Dampfloks z.B. Eisenbahnromantik, ist da nirgends die Rede von der Aufbereitung oder von Salzen.

    Ein Computer ist dazu da, die Probleme effizient und schnell zu lösen, die man ohne ihn gar nicht hätte.

  • bei der ÖBB gab es va in Ostösterreich (sehr kalkhaltiges Grundwasser) eigene Zusatztanks auf den Lokomotivtendern mit Wasserenthärter, der dosiert im Speisewasser gelöst wurde.


    hier vor der Kabine sichtbar https://www.bundesbahnzeit.de/…B_52_3319.jpg?=1255847842


    die KkSTB/MAV hatte auf sämtlichen Loks die in Ungarn fuhren am Kessel Speisewasserreiniger Pecz-Rejtö

    http://www.zeno.org/Roell-1912/A/Kesselsteinabscheider

    MfG, die Licaon

    2 Mal editiert, zuletzt von Licaon ()

  • Wenn ich das richtig verstehe, wird das Wasser auf der Lok aufbereitet.

    Aha, habe mich immer gewundert, weil es nirgendwo erwähnt wird.

    Wenn man sich Dokus über Dampfloks z.B. Eisenbahnromantik, ist da nirgends die Rede von der Aufbereitung oder von Salzen.

    Nur zum Teil, wenn das Wasser es erlaubt und die ganze Sache wirtschaftlich ist (--> Ausschlämmen, Auswaschintervalle des Kessels).

    Ansonsten wird das Wasser in stationären Anlagen mit den o.g. verschiedenen Methoden je nach Notwendigkeit gereinigt. Das gereinigte Wasser steht dann über den Hochbehälter/Wasserturm den Loks zur Verfügung.

    Das klingt aber nicht nach auf der Lok. An Orten mit sehr ,,dreckigem" Wasser muss es Aufbereitungsanlagen gegeben haben, die aber auch nicht erwähnt werden. Sehr interessant.

    Richtig, deswegen der Satzteil vor dem Komma:

    Diese Art der Aufbereitung und das regelmäßige Abschlammen und Auswaschen des Kessels stößt ab einer gewissen Menge schädlicher Stoffe im Wasser an seine Grenzen

    Wenn das nicht mehr gegeben ist werden stationäre Anlagen zur Aufbereitung erforderlich.


    So ist zumindest meine Interpretation des Textes, ich bin ja auch kein Fachmann ^^

  • Aha wird das Wasser vorher aufbereitet und in den Kessel Fenjamin rein damit der schön sauber bleibt.

    Ein Computer ist dazu da, die Probleme effizient und schnell zu lösen, die man ohne ihn gar nicht hätte.

BlueBrixx