Also ich bin auch ganz klar für das alte System, das neue System ist für mich alles andere als nachvollziehbar.
Die Beladungen von LKWs und Waggons auf eine einzige Ressource zu begrenzen ist wirklich unsauber gelöst. In meinen Augen ist dies der Ansatz, das Doppelbeladungs-Problem zu kaschieren, statt es zu lösen. Ich kann zwar "nur noch" die tatsächlich zur Verfügung stehende Kapazität des Fahrzeugs nutzen, aber das Fahrzeug fährt nun auch 50% der Zeit sinnlos umher oder wird zu 100% länger, weil eine logische Beladung (Logistik-Kette) nicht mehr möglich ist. Hier muss definitiv eine flexible Ladungsmöglichkeit her, mehrere Wege sind ja bereits genannt worden.
Um gewisse Pros und Kontras noch einmal kurz anzusprechen:
1. Die Beladungen sind normal auf verschiedene Fahrzeugtypen verteilt (bspw. wegen Gewicht): Das gilt nur bedingt, denn das ist weder in der Realität so, noch ist der Grad dieses Realismus von den Entwicklern so vorgesehen. Oder warum fahre ich die Typen Eisen und Kohle im gleichen Waggon mit der gleichen Lademenge umher? Hier wären unterschiedliche Waggons oder unterschiedliche Lademengen der von manchen Schreibern dagelegte Realismus.
2. Güterverbindungen im Zuglauf sind fast immer einseitig: Auch das stimmt so nicht. Spezielle Güter (bspw. Eisen und Kohle) werden natürlich einseitig gefahren, denn sie erfordern Spezialwaggons. Nicht spezialisierte Waggons (bspw. Rungenwaggons, Containertragwagen, Kombiwaggons) werden nach Möglichkeit beidseitig befahren. Das liegt in der Natur der Sache. Der Unterschied zur Realität ist, dass sich die Waggons nicht von der Lok ab- und umkuppeln lassen.
3. Die Züge werden nun länger und realistischer: Da man für einen gemischten Güterzug nun mehr Waggons braucht, weil ein Waggon nur eine vorbestimmte Ladung zulässt, ist ein eher unbefriedigendes Ergebnis. Ich kann nun anfangen exakt auszurechnen was ich für Waggons brauche, mit dem Ergebnis dass die Züge sowieso halb leer fahren. Und das schaut auch noch unschön aus... Desweiteren sollte ein Zug nicht mehr als 320 Meter lang sein, sonst gibt's Kollosionen im Bahnhof, längere Bahnsteige sind derzeit nicht drin. Und wenn Euch in der vorherigen Beladeversion die Züge zu kurz waren: Die Kapazitäten der Waggons verringern, ein paar Waggons mehr anhängen!
4. Der Aspekt "Wirtschaftssimulation": Der Grundgedanke sollte es eigentlich sein, ein sinnvolles und ausgefeiltes Warentransport-System zu erschaffen. Das ist mit dem aktuellen Frachtsystem in meinen Augen keine Logistik mehr, sondern eine stupide Herumschieberei von Fahrzeugen und Aneinanderkettung von Linien. Wenn ich bspw. per LKW Holz an ein Depot anliefern lasse, dann brauche ich einen zweiten LKW um die daraus resultierenden Güter wieder mitzunehmen? Besonders unlogisch, wenn beide Fahrzeuge auf derselben Route fahren.
Das sind mal ein paar Ansätze, da lässt sich noch mehr rauskitzeln...
Aber mal als Fazit: Ich bin klar GEGEN das aktuelle Frachtsystem!