Das DDR-Thema ist doch interessant, vielleicht kann man die Diskussion hier rauslösen und in einen eigenen Thread verlagern. MaikC was meinste dazu? Auch Mods wie die geniale DDRifikation tragen ja dazu bei, dass sich Leute mit dem Thema befassen. Auch solche wie ich, die das Land nur aus ein paar Verwandtenbesuchen und aus Medienberichten kennen.
Die Mitropa ist ja durchaus ein traditionsreicher Betrieb (gegründet 1916) und vor dem Krieg betrieben von der DRG. Die werden schon gewusst haben, wie man das macht. Wenn ich an meine spärlichen Erfahrungen mit DDR-Gastronomie denke, waren die sehr durchwachsen. Auch bin ich dort nie Bahn gefahren, also hätte die Frage, ob man sich dort überhaupt um Bordgastronomie gekümmert hat, auch von mir sein können.
Nicht jeden Kellner in der DDR habe ich nämlich als großen Kümmerer erlebt. Aber das war eben nur anekdotisch und erstreckt sich von einem guten Essen mit der gesamten Familie in Zeitz, um den Zwangsumtausch sinnvoll auszugeben über eine extrem kantinenartige Abfertigung in Dresden bis zu einem praktisch leeren Lokal in Greifswald, dessen leere Tische der Kellner noch nach der Wende erbittert gegen eindringende Gäste verteidigt hat.
Wenn ich an Züge wie den Karlex/Vindobona denke, der ja in den besten Zeiten bis Wien gefahren ist, dann grübelt man schon darüber nach, wie das Zugpersonal dafür ausgewählt wurde. Die hätten ja jeden Tag ihr Arbeiter-und-Bauern-Paradies verlassen können. Andere sind bei dem Versuch von Automaten erschossen worden.
Wie wurden denn Interzonenzüge betrieben? Gab es da an den Grenzbahnhöfen Personalwechsel?
Am Bahnhof meiner Geburtstadt Lübeck stand noch bis 1989 am Bahnsteig für die Züge aus Richtung DDR so ein Stahlkäfig für die Abfertigung. Mussten sie den dort hinstellen? Die Brüder und Schwestern waren doch frei, wenn sie im Westen waren, zumindest aus Sicht des Westens? Hätten die da sonst nicht gehalten?
Wenn ich mit den Mods zum Thema DDR und DR mehr machen will, als nur herumspielen, also vielleicht ernsthaft versuchen will, das Land glaubhaft nachzubilden, dann muss ich dazu sicher mehr wissen. Die DDRifikation fand ich da schon inspirierend. Auf meiner Testkarte dafür habe ich überall Parolen an die Brücken geschrieben, wie sie wohl auch in der DDR an den Brücken und Häusern hingen. Ich überlege sogar, zur Erzeugung solcher Banner in die Modderei einzusteigen.
Dabei macht man sich natürlich auch über den meist hohlen Pathos des Systems lustig. Das kann aber auch von einigen so aufgefasst werden, als wollte man sich über die Lebensleistung der Leute dort lustig machen. Der Eindruck darf nicht aufkommen und sowas könnte man hier diskutieren.
Ich kann das sofort nachvollziehen, wenn jemand dort aufgewachsen ist, dass man daran gute Erinnerungen hat. Die habe ich auch an die 70er Jahre in Westdeutschland. Wer aber im Gelben Elend in Bautzen oder im Jugendwerkhof Torgau war, hat daran keine guten Erinnerungen. Da hat der Staat seine häßliche Seite gezeigt und natürlich an dieser Grenze. Auch das sollte man vielleicht beim Bauen einer kleinen DDR im Hinterkopf haben, wobei es natürlich in erster Linie ein Computerspiel ist und bleibt.