Mit jeder Sprache die stirbt, stirbt auch ein Stück Kulturgut und -vielfalt. Das ist keine gute Entwicklung.
Wieso ist das keine gute Entwicklung? Man kann (und (jetzt kommt reine Meinung) sollte auch) nicht alles, was der Mensch je hervorgebracht hat, bewahren. Vieles ist es schon nach wenigen Jahrzehnten nicht mehr wert, daran zu erinnern.
Bei Sprache kommt für mich aber ein ganz anderer Faktor zum tragen: Sprache ist das verbindende Element und die Basis der Zivilisation. Wenn es aber keine Teilnehmer mehr gibt, die mit einer Sprache verbunden werden können, wozu dann noch diesem obsolet gewordenen Kulturgut hinterhertrauern? Der Zweck wurde erfüllt und sie wird nicht mehr gebraucht.
Ich bin ebenso kritisch bei solchen Kreationen wie dem oben oben angeführten "Backshop", aber Äußerungen, daß unsere Sprache "vergewaltigt" wird, gehen mir viel zu weit und vermischen Themen, die auch rein linguistisch nichts miteinander zu tun haben. Das zeugt für mich nur von reaktionärem Habitus und Angst vor (globalisiertem) Wandel. Ich liebe und lebe die deutsche Sprache, messe ihr einen großen Wert für meine Identität bei, aber das sie ernsthaft in akuter Gefahr ist, sich zu überleben, sehe ich für die nächsten hundert Jahre (mindestens) nicht.
Und ehrlich: "Backshop" ist kein Anfang, dessen man sich erwehren müßte. Es ist Zeitgeist, mehr nicht. Und der war, ist und wird immer Geschmackssache und in seiner Ausprägung flüchtig bleiben.