Dies ist der erste Teil eines Reisebericht über die Österreichreise 2019 von mir. Begleitet wurde ich dieses mal von @BR146 der sicherlich auch noch einige Bilder beisteuern wird. Die meisten Bilder sind in der Galerie zu finden, dort gibt es dann auch jeweils noch ein bisschen Text dazu.
[lline]Prolog
Bereits 2017 bereiste ich etliche österreichische Schienenwege. Damals lag der Fokus auf Niederösterreich, Wien und der Steiermark. Einige Impressionen dieser Tour könnt ihr euch in folgendem Album anschauen:
Österreich per Bahn 2017. Irgendwann werden da vielleicht auch noch die fehlenden Tage 5,6,7,8 und 10 ergänzt. Erstaunlich, was sich in den zwei Jahren so getan hat. Die eine Strecke wurde stillgelegt (Schweinbarther Kreuz), die andere Strecke wird nun elektrifiziert (Außerfernbahn bis Pfronten-Steinach).[/lline]
Tag 1a: Die Anreise
Direkt zu Beginn der Reise musste ein spannender Spagat in der Terminplanung bewältigt werden. Freitag abend noch auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, wartete am Samstag um 13:15 Uhr der Dampfzug der Waldviertelbahn. Das Problem: Zwischen Ist- und Sollstandort liegen über 400 km Luftlinie und das doppelte an Schienenweg. Die Lösung? Der Nacht-ICE nach München. Die Folge? Früh morgens um 1:56 Uhr ging es los mit der S-Bahn Richtung Stuttgart. Nach einigen Regenschauern am Abend bot der Bahnsteig um diese Uhrzeit glücklicherweise ein trockenes Bild:
In Stuttgart dann eine Stunde Umstiegszeit, genug Gelegenheit, um den Nachtverkehr durch das kurvige Weichenfeld des Stuttgarter Hauptbahnhof zu beobachten. Der ICE nach München war dann erstaunlich voll. Für mich die Gelegenheit, ein bisschen Schlaf nachzuholen, deshalb geht es erst in München mit dem Bericht weiter. Der Umstieg dort war eigentlich recht unspektakulär, 20 min innerhalb der großen Haupthalle sind außreichend bemessen. Anders sah es dann in St. Pölten aus: Da der RJX bis St. Pölten 4 min Verspätung hatte, wurden aus 6 Minuten Umstieg knappe 4, der Regionalexpress Richtung Tullnerfeld wurde zurückgehalten. Auch am nächsten Umsteigepunkt Tullnerfeld - ein Bahnhof mehr oder weniger auf dem freien Feld - wurde der Anschluss erfreulicherweise abgewartet. Zu meiner Freude verkehrte von dort bis Tiulln ein klassischer Elektrotriebwagen der Baureihe 4020:
Ich bin gespannt, wie lange ich die Triebwagen noch im Alltagseinsatz antreffen kann. In Tulln hatten wir einen halbstündigen Aufenthalt, bevor der Zug Richtung Gmünd eintraf. In der Zwischenzeit konnten wir die Rangierbewegungen der 4020er und ein Zusammentreffen anderer Regionalexpresse beobachten:
Auf dem Bahnhofsvorplatz gab es dann noch eine Infotafel zu Egon Schiele. Das Bahnhofsgebäude ist zugleich auch das Geburtshaus des Malers. Kurz vor der Abfahrt des Regionalzugs nach Gmünd holte uns ein Regenschauer ein. Dennoch verlief der Großteil der Fahrt an die tschechische Grenze trocken. Erst kurz vor dem Einstieg rannen die ersten Regentropfen an den Scheiben der Doppelstock-Garnitur herab.
Tag 1b: Auf kleiner Spur nach Groß Gerau
Leider verstärkte sich der Regen zusehends, sodass die Zeit in Gmünd und die Ausfahrt des Dampfzuges aus Gmünd von heftigem Niederschlag begleitet war. Die Reisenden zogen sich in die Wagen zurück, bis es aufklarte:
Der vorangegangene Regen erschwerte die Bergfahrt auf der phasenweise sehr steilen Strecke Richtung Groß Gerau sehr, da die Lok auf dem Schmierfilm immer wieder ins Schleudern kam. Ausgerechnet im längeren der beiden Tunnel kam der Zug dann kurz zum Stillstand und das Lokpersonal hatte viel zu tun, um den Zug fortzubewegen. Die letzten Kilometer waren dafür wieder angenehm flach.
Am Endbahnhof Groß Gerungs angekommen, konnten wir den Zug beim Umsetzen beobachten. Außerdem war Zeit für eine kleine Stärkung in der Bahnhofsgaststätte. Hier bot sich auch die Gelegenheit für ein Fahrzeugportrait:
Die Talfahrt war im Vergleich zur Bergfahrt weniger spektakulär aber mindestens genau so schön wie die Bergfahrt:
Wieder zurück in Gmünd, neigte sich der Tag dem Ende zu. Während wir uns auf den Fußweg nach Tschechien ins Hotel machten, stürzte der Zug einmal, um für den nächsten Morgen bereit zu stehen:
Gmünd war an dem Samstag Abend bereits am Einschlafen, man merkt, dass die grenznahe Gegend doch strukturell eher schwach dasteht. Es gab auf beiden Seiten der Grenze viel Leerstand.
T1_B13_Fluss.jpg T1_B14_Achtung_Grenze.jpg
Die gefahrenen Strecken des ersten Tages:
Tag1.png
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Der nächste Teil kommt dann irgendwann