Der Thread Titel spiegelt inzwischen auch meinen Eindruck vom Spiel wieder. Wobei ich aber auch klar sagen muss, dass ich wahrscheinlich erst 1/3 vom Spiel gesehen habe- ca 20-30 Spielstunden und ich spiele bisher nur im Dampflokzeitalter.
Insgesamt ist es ein gutes Spiel aber wenn ich Vergleiche zu TPF1 ziehe, fühlen sich einige Änderungen wie ein Rückschritt an.
Positiv hervorzuheben ist sicher die Grafik. Das Spiel sieht sehr hübsch aus und fühlt sich auch insgesamt organischer an. Was sicher auch daran liegt, dass das Gras die vormals scharfen Kanten kaschiert
Mit dem Geländewerkzeug und dem Pinsel kann man viele Kleinigkeiten ansehnlicher gestalten Bspw habe ich um meine Tunneleingänge die Grashügel schön mit dem Felsgrund angestrichen.
Das wirkt grade bei Tunnel an etwas steileren Hängen etwas stimmiger als der Grüne Grasgrund.
Das separate pausieren von Spielgeschwindigkeit und Datum ist meine Lieblingsfunktion. Ich verliere mich gern in der Dampflok-Zeit. Endlich habe ich nicht mehr das Gefühl, dass ich irgendwie etwas verpassen würde, weil die industrielle Revolution zu schnell voranschreitet
Das die 1850-Stahlbrücke aus dem Spiel ist, finde ich sehr Schade. Vor allem scheint die Steinbrücke nicht ganz fertig zu sein. Bei gebogenen Brücken entstehen auf der längeren Seite teilweise grobe Lücken zwischen den Segmenten. Immerhin ist die Kollisionsabfrage nicht mehr so krass und der Abstand zwischen Brücke und darunterliegenden Transportwegen sieht jetzt vernünftig aus.
Die allgemeine Kollisionsabfrage beim Gleisbau wurde wohl auch noch einmal entschärft. Mir sind kaum Fehlermeldungen aufgefallen.
Bei den Strassen war ich regelrecht schockiert. Da will ich eine 2-spurige Hauptstrasse auf 4-Spuren erweitern und das Spiel will mir die halbe Innenstadt wegreissen. So kann man natürlich auch dieses kleine Problem mit den Snap-Punkten umgehen, die einem früher die Strassen in so kleine Stücke unterteilt haben, dass man sie nicht mehr upgraden konnte. Am Ende musste ich es dann doch machen, auch eine Möglichkeit sein Geld zu verbraten. Immerhin scheint die Wegbaulogik der KI weniger aggressiv zu sein. Aber das hängt wohl auch mit den unterschiedlichen Mechaniken zusammen. Das Städtewachstum ist deutlich langsamer, sofern man nur Personen transportiert und das Grundlayout der Strassensysteme bevorzugt den 90° Winkel.
Etwas Schade finde ich in dem Zusammenhang, dass man bei den Gebäuden die Grundstücksgrössen wieder auf «rechteckig» reduziert hat. Ich fand die Idee immer ganz schön, dass sich Grundstücke der Strassenführung angepasst haben. Aber hier kann ich mir ganz gut vorstellen, dass das am Ende viel Ressourcen frisst ohne wirklich tieferen Mehrwert zu bieten.
Die modularen Stationen sind wunderbar aber irgendwie auch nicht ganz zu Ende gedacht. Es wäre schön wenn man sich mal in einem der Layers die Länge der Bahnsteige anzeigen lassen könnte oder ich habe die Funktion noch nicht gefunden
Ein Punkt der mir vor Release schon klar war – warum nutzt man nicht das Potential der Stationen voll aus in Form von Spezialisierungen? Im mittlerweile 20 Jahre alten Railroad Tycoon 2 konnte man schon Zusatzgebäude zu den Stationen bauen, die einem gewisse Boni gegeben haben. Warum führt man so etwas nicht für die Module ein. Grade für die verschiedenen Güter wäre das doch Klasse. Kohlebunker/Warenhaus = mehr Lagerkapazität, Portalkran = schnelleres Entladen. Da gäbe es so viel Möglichkeiten die Personen/Güterbahnhöfe individueller zu gestalten und das ganze auch mit einem tieferen/wirtschaftlichen Zwecke zu verbinden.
Spezialisierung vermisse ich auch irgendwie bei Gebäuden. Jetzt wo Städte nur noch zwei Güter brauchen, hätte man dafür auch mal etwas speziellere Gebäude designen können. So sieht halt jede Stadt wieder irgendwie gleich aus.
Das automatische ersetzen der Fahrzeuge sollte wieder ins Spiel finden. Das vermisse ich sehr.
Das Fahrzeug kaufen Menü wurde eher verschlechtert. Das verschieben von Fahrzeugen ist immer noch eine Qual. Da ersetze ich lieber den kompletten Zug als einen zusätzliche Waggon von ganz hinten irgendwo in die Mitte zu verschieben, damit für mich das Gesamtbild stimmt. Immerhin kommt mit dem nächsten Update wieder die Möglichkeit, dass man Waggons nach oben und unten verschieben kann.
Das Fahrzeuge direkt auf der Strecke ersetzt werden – who cares? Vorher wurden sie in der Station getauscht und sie wenden auch weiterhin von Geisterhand. Das sind so Sachen wo ich die Vereinfachung der Lage begrüsse.
Die Reduzierung der Industrien finde ich bisher Okey. Mein Aufwand im Spiel bleibt eigentlich der Gleiche. Ich muss jetzt schauen welche Stadt was braucht und habe teilweise eben das Pech, das eine der Stadt naheliegende Industriekette nicht unbedingt das Endprodukt liefert, welches diese Stadt grade benötigt. Immerhin kann ich trotzdem Grundstoffe zu verarbeitenden Betrieben bringen und damit Geld verdienen.
Bugs und Crashs – davon bin ich bisher verschont geblieben. Crash bisher keinen. Bugs nur einen. Nachdem ich mal eine Tram/Cargo Station modifiziert hatte, wollte eins der Fuhrwerke unbedingt im Gegenverkehr fahren und hat damit einen Deadlock in der Station fabriziert. Das Fuhrwerk liess sich nicht drehen, anderen Linien zuweisen oder ins Depot schicken aber zum Glück kann man Fahrzeuge jetzt auch direkt verkaufen.
Performance ist bisher okey. Ich hatte mir vor 5-6 Jahren mal ein Highend System zugelegt und das tut bis heute ohne Veränderungen seinen Dienst. Beim rauszoomen hat es manchmal etwas gestockt.