Moin!
Es gibt zwar viele Lösungsansätze die Performance eines Spiels zu verbessern oder zu erhöhen, viele davon sind aber sehr mühselig. Ich möchte Euch mal einen Ansatz vorstellen der vor allem geeignet ist für Systeme mit mehr Cores und Threads als ein Spiel wirklich braucht. Bei TPF 2 kann man davon ausgehen dass es zur Zeit 4 Kerne effektiv nutzen kann, durch weitere Patches und Öptimierungen könntes es mal auch 6 werden. Das bedeutet also dass auf einem 8-Kerne System zur Zeit definitiv 4 Kerne nicht vom SPiel genutzt werden, und das machen wir uns hier mal zunutze.
Jeder hat bestimmt schon im Task Manager beobachtet wie das Betriebssystem relativ willkürlich die Threads eines Spiels hin und herschiebt, was nicht immer optimal ist. Das gleiche passiert mit Hintergrundgediensten des Betriebssystems, ebenso mit Zusatzdiensten wie Virenscannern etc. Sinnvoll wäre es also alles von einerander zu trennen und auf unterschiedlichen Cores ablaufen zu lassen, damit sich nichts in die Quere kommt, gerade bei Spielen die CPU-lastig sind. Ich nutze dazu beispielsweise das Tool "Process Lasso" in der Vollversion und trenne eben allen "Hintergrundkram" vom Spiel. Zunächstmal aber starte ich den Rechner neu und öffne Dinge die ich eben auch sonst manchmal im Hintergrund offen habe, z.B. Outlook. Danach markiere ich alle aktiven Prozesse und weise ihnen einfach mal die ersten 2 Cores (bzw. 4 Threads) der CPU zu und speichere das ab. Danach starte ich das Spiel (z.B. Transport Fever) und weise die restlichen Cores/Threads zu. Im Falle von TPF sogar nur jeden zweiten, damit ich "echte" Cores habe. Hiermit erreiche ich zusätzlich den gleichen Effekt den "SMT"/"Hyperthreading" aus hätte.
Im groben ist es das auch gewesen, man kann aber natürlich noch feintunen und Besonderheiten der verwendeten CPU-Architektur zu berücksichtigen, wie zum Beispiel dass eine Ryzen CPU aus zwei Komplexen besteht (CCX) und es gerade bei der ersten Generation zusätzlich Sinn macht das Spiel innerhalb eines CCX zu halten (also dann für TPF eben Cores 5-8...). Aber hier wär wirklich Ausprobieren die Devise. Ganz wichtig: nicht stur auf die fps starren! In den meisten Fällen wird die durchschnittliche oder maximale fps-Zahl nichts teigen, die Spitzen nach unten aber verbessern oder die Microruckler. Also eher eine Runde spielen und beobachten wie sich das Spiel anfühlt als nur die Frameraten zu beobachten.
Möglicherweise bringt das ganze nichts für ganz frische, neu installierte Systeme. Aber im Laufe der Zeit sammelt sich ja einiges an, sinnvolles und unnötiges, und man möchte ja echt nicht jedes mal per Hand irgendwelche Tasks abschießen. Die vielen Cores haben wir doch auch um uns weniger mit sowas beschäftigen zu müssen. Und vielleicht kriegt es MS eines Tages hin dass der Game-Modus genau das auch tut.
Übrigens auch bei Systemen mit nur 4 Cores könnte es was bringen: da würde ich es ausprobieren die ganzen Tasks einfach auf den ersten Kern zu bündeln. Mit mehr Kernen hat man natürlich mehr Luft. Diese Methode wende ich seit bestimmt über einem Jahr an z.B. bei X-Plane und GTA 5. Auf einem Ryzen 7 1700X 8-Kerner kriege ich keine höheren Frameraten, aber jegliche Microruckler sind weg.
Edit 09.03.2020:
Mir scheint mit dem letzten Patch hat sich die Nutzung von mehreren Kernen deutlich verbessert. Jetzt erziele ich die besten Ergebnisse mit 7 echten Kernen bzw 14 Threads für TPF und sehe dass alle fleißig genutzt werden. Ein Deaktivieren von SMT ist zumindest für Systeme bis zu 8 Kernen nicht zu empfehlen, bei mehr Cores kann dies natürlich anders aussehen;-)