Stellungnahme zum Thema Bildung

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  • Meine These "Es sieht nicht jeder die Vorteile, die Bildung ihm bietet." wurde leider von den Administratoren als Beleidigung missgedeutet. Sie war keinesfalls als Beleidigung gedacht. Es verwundert mich vielmehr, dass sie als solche aufgefasst wurde.


    Jeder Mensch hat unterschiedliche Ziele im Leben, Bildung ist nur eines der Möglichen. Ist es aber wirklich für jeden Menschen sinnvoll, einen möglichst hohen Grad an Bildung zu erreichen? Das kann man verneinen. In unserer Leistungsbezogenen Gesellschaft muss man es sogar verneinen, auch, wenn das auf den ersten Blick widersinnig erscheinen mag.


    Unsere Lebenszeit ist begrenzt. In unserer Gesellschaft wird erwartet, diese optimal einzusetzen. Bildung muss man sich erarbeiten. Dazu gehören neben Fleiß und Ausdauer auch ebenso Motivation, Interesse und finanzielle Unterstützung. Es gibt im Leben so viele interessante Dinge, die man tun kann, die Spaß machen, für die man gerne Zeit aufwendet. Lernen gehört für die wenigsten Menschen dazu. Ob die nötige Motivation und die finanziellen Mittel vorhanden sind, hängt maßgeblich von dem Umfeld ab, in dem ein Mensch aufwächst. Ein Mensch, dessen Eltern einen hohen Bildungsgrad aufweisen, wird die nötige Unterstützung eher bekommen als ein Mensch, dessen Eltern einer höheren Bildung sogar kritisch gegenüber stehen.


    Was kann Eltern dazu bringen, ihren Kindern auf dem Weg zu einer guten Bildung Steine in den Weg zu legen? Oft wird Bildung als unnötig oder sogar schädlich erachtet. Die Höhe des Einkommens hängt oft direkt mit dem Bildungsgrad eines Menschen zusammen. Das ist schon ein wenig erstaunlich, da gebildetere Menschen nicht automatisch einen höheren Wert für die Gesellschaft haben. Eine Gesellschaft, die nur aus Akademikern besteht, wäre kaum überlebensfähig. Ebenso wenig ist es eine Gesellschaft, die keine Akademiker aufzuweisen hat. Da eine Familie aus einer bildungsfernen Schicht ein eher geringes Einkommen hat, ist jedes einkommenslose Kind eine Belastung. Aus Sicht der Familie ist es sinnvoll, wenn ein Kind direkt nach dem Ende der Schulpflicht die Schule verlässt und eine Ausbildung beginnt. Summiert man das Einkommen über die ganze Lebenszeit auf, so muss jemand nach Abschluss eines Studiums ein wirklich hohes Gehalt erhalten, damit er den Vorsprung eines einfachen Arbeiters, der mit 16 sein erstes eigenes Einkommen hatte, aufzuholen.


    Wir brauchen nicht nur Akademiker. Aber wäre es schlecht, wenn jeder einen akademischen Grad hätte? In unserer Gesellschaft schon. Das Gerücht, Akademiker oder allein schon Gymnasiasten würden sämtliche praktischen Begabungen verlieren, kann man getrost als Unsinn abtun. Das große Problem ist das Berufseintrittsalter. Wer das Abitur macht oder gar noch ein Studium ist beim Eintritt ins Erwerbsleben deutlich älter als jemand, der nach dem Ende der Schulpflicht eine Leere begonnen hat. Jemand der seinen Beruf früher beginnt, kann ihn auch länger ausüben. Er ist für seinen Ausbilder die lohnendere Investition. Das trifft ins besondere auf körperlich anstrengende Berufe zu, bei denen kaum ein Arbeiter bis zum regulären Rentenalter durchhält. Wer sich nach dem Abschluss eines Studiums als Mauerlehrling bewirbt, wird kaum eine Lehrstelle finden. Dann gibt es noch das Problem mit der Überqualifikation. Wenn jemand mehr kann, als die erwünschten Vorraumsetzungen sind, so gilt er als überqualifiziert und wird abgelehnt. Das rührt vor allen aus der Angst her, dass der Kandidat sich nicht auf Dauer mit dem gebotenen Gehalt zufrieden geben könnte. Hier wird Bildung also zum echten Nachteil.


    Des weiteren zeigen neuerer Forschungen, dass Akademiker ein stark erhöhtes Risiko haben, an Alzheimer oder einem Hirntumor zu erkranken.


    Das sind einige handfeste Argumente, die gegen eine hohen Bildungsgrad sprechen. Allerdings kann neben einer zu hohen Bildung auch eine zu niedrige zum Nachteil werden. Mangelnde Sprachkenntnisse können ein Ausschlusskriterium sein. Ebenso ist eine hohe Bildung für die Ausübung so mancher Berufe notwendig. Wenn jemand dieses anstrebt, so ist es für ihn unumgänglich, sich diese Bildung zu erarbeiten. Das geht aber kaum ohne entsprechenden Rückhalt aus dem Elternhaus.


    Nicht wenige Menschen erkennen erst im Laufe ihres Lebens, was ihnen das in der Schule gelernte an Vorteilen bring. Andere Menschen brauchen das meiste davon nie. Das hängt immer von den individuellen Lebensumständen ab.


    Wie man sieht, kann man die Frage nach der Bildung nicht pauschal beantworten. Man sollte aber keinesfalls den Wert eines Menschen nach seiner Bildung beurteilen.


    Gerade @Angry_CJ zeigt sich hier oft hilfsbereit. Das muss man ihm hoch anrechnen. Auch hat er schon daran gearbeitet, etwas verständlicher zu schreiben.


    Es gibt hier sicher den einen oder anderen stillen Mitleser, der ebenso helfen könnte, allerdings auf Grund der Menge, die er zu lernen hat, nicht dazu kommt. Für uns als Forengemeinschaft ist die Bildung, die er sich erarbeitet, jetzt erst einmal sogar von Nachteil.

    Des weiteren bin ich der Meinung, dass Rangieren ein sinnvolles Feature dieses Spiels wäre.

  • TL;DR; ich bitte alle Mitleser, die wegen zu vielem Lernen nicht zum schreiben kommen, mal laut "hier" zu schreien ;)


    @topic... mein Gott über was man sich so alles Gedanken machen kann^^ Beeindruckend.
    Eine Grundsatzdiskussion auszulösen war (und da bin ich mir ziemlich sicher) nicht der Gedanke als Stepke den betreffenden Beitrag verfasst hat.
    Und irgendwie geht Deine Stellungnahme hier auch ein wenig an dem ursprünglichen Beitrag von die vorbei.
    Trotzdem nett zu lesen ;)

  • Ich hatte während meines Studiums mal die zweifelhafte Ehre, im Rahmen einer statistischen Auswertung den Indikator "Bildung" aus Datensätzen, in welchen unter anderem Schulbildung wie auch Berufsausbildung der Befragten angegeben waren, entsprechend zusammenzusetzen und für eine daraus zu entwerfende Bildungsskala zu bewerten.
    Tja - wie drückt sich die höhere Bildung aus, wenn man zum Beispiel den Hauptschüler mit Meisterabschluss mit einem Studenten vergleicht, der bei OBI die Regale einräumt?
    Schwierig schwierig - besonders dann, wenn die beiden dann Abends bei "Wer wird Millionär" sich von der Mutter, welche keinen Schul-/Berufsabschluss hat, die Lösung für die 64.000€ abholen dürfen - weil die wiederum fleissig Kreuzworträtsel löst und andere Zeitschriftenartikel liest.
    Würde ich für meinen Teil meinen Bildungsstand nur davon abhängig machen, wie gut ich Mods für TF erstellen kann, so wäre ich im A... - davon habe ich nämlich 0,0 Plan - das können andere erheblich besser. Insofern:


    Bildung ist ein dehnbarer Begriff - wenn jeder aus seinen Fähigkeiten das beste macht (und dabei auch ein wenig Unterstützung von anderen erhält), so kann das schon was werden. Nicht nur hier... :)

  • Irgendwie scheine ich mich nicht forumskompatibel auszudrücken.


    @DarkMo zeigte sich ein wenig verwundert, über @Angry_CJs nicht sehr ausgeprägte Kenntnisse der englischen Sprache. Bei jungen Menschen erwartet man im allgemeinen eher gute Kenntnisse dieser Sprache als bei älteren Menschen.


    Aber nicht jedem Menschen fällt es leicht, eine neue Sprache zu erlernen. Das kann ich auch eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Und @Angry_CJ hat es nicht so mit den Sprachen, wie er selber ja ganz offen sagt. Und wenn es schon schwer fällt, sich in der Muttersprache schriftlich auszudrücken, dann ist es in einer Fremdsprache ungleich schwieriger. Man kann das nicht von jedem Menschen erwarten, nur weil er jung ist. Das sagt aber nichts weiter über diesen Menschen aus, als dass er Probleme mit Sprachen hat. Es sagt nichts aus über sein sonstiges Können, seine Hilfsbereitschaft usw..


    Man könnte nun argumentieren, dass sich auch jemand, dem Sprachen nicht liegen, diese erlernen kann, so er denn nur genug Energie und Mühe darauf verwendet. Das mag sein, aber wozu? Das leben ist kurz und das Erlernen einer Fremdsprache ist für die meisten Menschen nicht das wichtigste im Leben. Man muss immer Prioritäten setzen, die dann hoffentlich gut zum angestrebten Lebenslauf passen. Und da sieht man durchaus Dinge für das eigene Leben nicht als wichtig an, die andere Menschen für unverzichtbar halten. Und wie ich oben ausführte, kann es sogar zum Nachteil werden, sich zu sehr und zu lange mit dem Verbessern seiner Bildung aufzuhalten. Manchmal merkt man auch erst hinterher, was man vorher hätte lernen sollen.


    Lernen ist gut und schön, aber es gibt auch andere wichtige Dinge im Leben. Und das muss jeder individuell für sich entscheiden. Eine gute Bildung hat seine Vorteile, aber sie bringt auch Nachteile. Was von beidem überwiegt kann man nicht pauschal entscheiden. Und es ändert sich auch im laufe des Lebens immer wieder. Kein Mensch hat so viel Zeit und Energie, dass er alle Möglichkeiten im Leben ausschöpfen kann.

    Des weiteren bin ich der Meinung, dass Rangieren ein sinnvolles Feature dieses Spiels wäre.

BlueBrixx