Hallo allerseits,
habe zu diesem Punkt noch keinen ausführlichen Beitrag gesehen und möchte das Thema auch nicht in den großen "Vorschlags"-Threads untergehen lassen.
Das derzeitige Aufkommenssystem der Passagiere "ich will schnellstmöglich an mein Ziel und das in max 20min" ist mir ehrlich gesagt zu schwammig und hat einfach keinen richtigen wirtschaftlichen Aspekt (obwohl wir hier eine WiSim spielen).
Daher folgender Vorschlag: Einführung eines richtigen Wirtschaftssystems bei dem jeder Einwohner ein bestimmtes monatliches Budget hat und mit diesem haushalten muss. Und in Verbindung damit eine Einführung eines "Fahrpreis"-Systems.
jeder Einwohner:
- verdient an seinem Arbeitsplatz jeden Monat Geld
- gibt im bevorzugten Geschäft & Freizeitgebäude Geld aus
- zahlt Miete in seinem Wohnort
- muss auch für die Fahrt mit dem PKW bezahlen
Folglich macht auch der Landwert/die Lage und Verkehrsanbindung richtig Sinn:
- eine Industrie in guter Lage (und mit Güterversorgung) kann mehr Gehalt zahlen und wächst schneller
- Geschäfte und Freizeitgebäude in guter Lage sind attraktiver und können mehr Geld verlangen
- der Mietpreis variiert mit der Lage der Wohnung, es gäbe automatisch sozusagen "arme" und "reiche" Viertel einer Stadt
erwünschte Auswirkungen:
- das Wachstum der Bevölkerung, des Landwerts, der Städte etc. hätte eine realistische Grundlage und wäre dynamischer
- evtl. kann sich nicht jeder Einwohner ein Auto leisten (mehr Realismus)
- der Einwohner vergleicht die Kosten der Bahn/Bus-Fahrt mit den Kosten einer PKW-Fahrt und entscheidet dann
damit wäre die Grundlage für ein "Fahrkarten-System" gelegt:
- Definition eines Fahrpreises pro Linie/Strecke (oder eine Art Tarifplan, kann man sich drum streiten)
- bei besonders niedrigem Fahrpreis nimmt der Passagier eher unser Angebot (und wartet auch länger)
- je höher der Fahrpreis desto schneller möchte der Passagier sein Ziel erreichen
- bei sinkender/steigender Nachfrage kann ich als Anbieter über den Preis nachregulieren
- Fahrpreise bzw. Transportkosten werden auch für die Linien der Industrie/Produktionen erhoben
kompetitives Spiel (gegen KI oder Mehrspieler)
- nur mit dieser Grundlage kann ich mir einen Wettbewerb gegen andere Unternehmer überhaupt vorstellen
- z.B. Verdrängungskampf auf einer Linie mit Kampfpreisen (wie in der Realität kleine Anbieter gegen die DB)
- beim jetzigen System würde es eigentlich nur darum gehen wer zuerst den Bahnhof in die Stadtmitte baut
Technisches:
- da derzeit jeder Einwohner einzeln simuliert wird sind die technischen Voraussetzungen teilweise ja schon gegeben (eigentlich eines der besten Feature des Spiels, warum so viel Potenzial verschenken?)
- eine entsprechende Einwohner-Datenbank müsste um das Budget erweitert werden
- die Gebäude müssen gemäß Lage/Landwert einen Faktor erhalten welcher das Gehalt/die Kosten definiert
- falls es tatsächlich Einwohner ohne Arbeitsplatz gibt muss hier ein Grundeinkommen eingestellt werden, damit diese nicht mangels Geld aus dem System herausfallen
- Statistiken müssen erweitert werden um die Rentabilität einer Strecke besser zu erfassen und um zu sehen wo die Einwohner besonders viel/wenig verdienen
- ob dies allein mit Mods zu bewerkstelligen ist, halte ich erst mal für unwahrscheinlich, werde mich bei Gelegenheit aber mal intensiver damit beschäftigen
- in einem Beitrag wurde mal von max. 10.000 simulierten Einwohnern gesprochen die gleichzeitig berechnet werden können, vermutlich müsste man hier auf Grund der Performance Anpassungen vornehmen
Fazit:
TrainFever würde damit weg vom "Sandbox"-Modus bzw. der "Modellbahnplatte" hin zu einer echten WiSim kommen - und dies ist denke ich zwingend notwendig wenn das Spiel langfristig motivieren soll.
Ansonsten gehört das Spiel für mich in die Kategorie „Bahn-Simulator“ und ich glaube dies war nicht die Absicht der Entwickler.
Ich hoffe auf konstruktive Beiträge, das Thema Industrien habe ich bewusst nicht weiter vertieft, ist ja eh schon lang geworden.
VG