Ich fang mal mit einer Materialsammlung an. Vielleicht als Grundlage für einen Wiki-Beitrag? Kritik, Ergänzung und Mitwirkung immer gerne!
Jeder Bahnhof ist anders, und auch über die Epochen hat sich viel geändert. Aber gewisse Grundmuster findet man immer wieder. Die möchte ich hier sammeln. Zunächst der Einfachheit halber Zwischehalte an nur einer Strecke, ohne Abzweigungen.
Der Klassiker, diesen Typus findet man fast überall. Die durchgehenden Züge (blaue Linie) fahren auf den geraden Gleisen 1 und 2, ein drittes Gleis (oder mehrere) dient für endende Züge, oder langsame Züge können überholt werden. Hier kann auch eine Güterabfertigung liegen. Auch die Einbindung des Depots ist recht typisch. Ich baue in TpF die meisten Bahnhöfe erst mal nach diesem Schema.
Ein viel moderneres Schema: Hier liegt das Wendegleis zwischen den Durchfahrtsgleisen, die endenden Züge müssen kein Gegengleis kreuzen. Wird heute oft an S-Bahn-Endpunkten gemacht, z.B. Bahnhof Tutzing.
Ein sehr modernes Schema, das heute viel bei Neubaustrecken angewendet wird: Schnelle Züge nutzen die mittleren Gleise, langsamere können auf den äußeren Gleisen eine Überholung abwarten (z.B. beim Shinkansen). Oder alle Züge nutzen beide Gleise und können schon einfahren, wenn der vorhergehende Zug noch am Bahnsteig steht. Berlin Hbf (oben) ist das klassische Beispiel.
Mit wendenden Zügen wird man hier nicht glücklich, das ist wirklich nur als leistungsfähiger Zwischenhalt zu gebrauchen.
Meines Wissens kam dieses Schema erstmmals in den 30er Jahren bei der Direttissima Bologna-Florenz auf; im Dampflok-Zeitalter also unüblich.
Dieses Schema kenne ich beim Vorbild nur, wo sich zwei Strecken trennen. Der schon gezeigte Bahnhof Hürth-Kalscheuren gehört dazu.
Aber in TpF hat es sich auch als Zwischenbahnhof bewährt, weil sich wendende und durchfahrende Züge wenig wehtun. Eher nichts für Schönbauer also.
Das ist ein reiner Überholbahnhof, typisch für Hochgeschwindigkeitsstrecken. Schnelle Züge rasen in der Mitte durch, haltende warten an der Seite die Überholung ab. Das klappt sogar in TpF2 sehr gut, wenn man das Ausfahrtsignal der Durchfahrtgleise vorbildwidrig(!) hinter die Weiche setzt. Ich habe hier auch eine Verzierung eingebaut: Schutzweichen, die Flankenfahrten verhindern. Beim Vorbild häufig, in TpF unnötig.
Funfact: Man findet diesen Bahnhofstyp manchmal "kastriert", wenn mal wieder das Geld ausging: In Schnega fehlen die Mittelgleise. In Neoi Poroi, Griechenland, hat man sich die Signaltechnik gespart, alle Züge kurven über die Seitengleise, und die Durchfahrtgleise korrodieren vor sich hin - nur als Tipp für Schönbauer...
Ein Schmankerl zum Schluss: Sieht nicht realistisch aus? Ist es aber: Das ist Segovia, Spanien. Die schnellen Züge rasen auf den äußeren Gleisen durch (rote Linie), die blaue Linie hält zwischen. Endende Züge (hier von rechts kommend, grüne Linie) wenden in der Wendeanlage zwischen den Gleisen. Mir wäre kein weiterer Bahnhof dieses Schemas bekannt.
So, das mal als Anfang. Bei Interesse gerne mehr...