Passagiergenerierung - Tutorial?

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  • Moin allerseits,


    gibt es eigentlich irgendwo ein ordentliches Tutorial zur Passagiergenerierung? Unter alle den "Let's Plays" ist sowas schwierig zu finden...

    Kurz dazu, worum es mir geht:


    Ich verstehe noch nicht wirklich den Mechanismus, auf welcher Basis das Spiel Passagiere generiert.

    Klar ist mir bisher:

    Sobald ich eine Linie zwischen zwei Orten hin- und herschicke, fängt das Spiel im Hintergrund zu berechnen, dass Sims zwischen diesen Orten hin- und herfahren. Das würde man im RL wohl als "induzierten Verkehr" bezeichnen. So weit, so gut.

    Die Frage, die sich mir stellt:

    Hat die Qualität der Linie darüber hinaus noch weiteren Einfluss darauf, wie atraktiv die Strecke für Sims wird? Wie stark wirken sich schnellere Fahrzege aus? Hat der Takt einen Einfluss, sodass ich besser drei, vier Triebwagen fahren lassen sollte, als einen Ganzzug?

    Liebe Grüße von der Küste


    DonRazzi

  • Bisher habe ich zu dem Thema keine detaillierten Studien durchgeführt, aber vielleicht kann man hier ein bißchen zusammentragen:

    - Die Sims sind die potentiellen Kunden. Je größer die Stadt, desto größer das daraus generierte Transportvolumen (was wieder auf die Größe der Stadt zurückwirkt).

    - Wahrscheinlich berechnet das Spiel für jeden Sim alle potentiellen Ziele für Arbeitsplatz und Einkauf und pickt sich dann eines heraus.

    - Wahrscheinlich ist jeder der möglichen Zielpunkte gleich wahrscheinlich. Jedenfalls sieht es nicht nach einem Bonus für reine kurze Fahrzeiten aus.

    - Wahrscheinlich gibt es immer noch so eine Art 20-Minuten-Regel, die allerdings nur noch bestimmt, was überhaupt erreichbar ist, und nicht mehr Leute aus den Zügen oder Bussen verschwinden läßt.

    - Die Qualität der Anbindung bestimmt zumindest die Wahl des Verkehrsmittels bzw. der Linie.

    Also: Wenn jemand genaueres weiß, bitte melden.

    Auf mich macht das Spiel durchaus den Eindruck, daß schnellere Strecken einenen Pluspunkt geben. Zumindest ist es so, daß ein Passagier, der schneller befördert wird, auch schneller wieder auf Reisen geht - einfach, weil er nicht mehr mit der alten Reise beschäftigt ist.

    13! = 13*12!

  • Also was ich zu dem Thema herausgefunden habe:


    • Im Wiki wird erwähnt, dass die Personen eine Art Zeit/Geld-Budget für ihre Reise haben.
    • Personen, die ein Auto besitzen, vergleichen die Zeit/Kosten mit denen des öffentlichen Verkehrs. Wenn man also "bessere" (ich denke in schneller oder günstiger) Verbindungen anbietet, kann man auch Autonutzer zum öffentlichen Verkehr bringen (siehe Wiki).
    • Autobesitz steigt mit der Zeit, wodurch eine immer größere Konkurrenz zu
    • Soweit ich weiß macht der Takt einer Linie keinen Unterschied
    • Zumindest für die Berechnung der Fahrpreise wird die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge einbezogen, nicht die Fahrzeit oder durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit o.ä.
    • Soweit ich weiß wird bei der Wahl der Linie auch die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge benutzt. Um Fern- und Nahverkehr zu machen sollten sich die Fahrzeuge in der Höchstgeschwindigkeit unterscheiden. Oder allgemein, "langsamere" Linien sollten langsamere Fahrzeuge haben, damit die schnelleren Linien auch benutzt werden.
    • Im Wiki gibt es eine Liste mit Höchstgeschwindigkeiten von Vanilla-Autos. Man konkurriert also nicht nur mit höherem Autobesitz, sondern auch höheren Geschwindigkeiten. Die Frage ist natürlich, ob z.B. bei manchen gemoddeten Autos die Höchstgeschwindigkeit anders ist und die Konkurrenz so schwieriger ist.
    • Potentielle Passagiere reisen Wohnort → Arbeitsort → Wohnort → Einkaufen → Wohnort. Soweit ich weiß wechselt sich das immer ab, außer die Leute sind arbeitslos, dann reisen sie nur zum Einkaufen. Ob Arbeitslosigkeit einen Einfluss auf Autobesitz oder Reisehäufigkeit hat, weiß ich nicht. Um dieses Verhalten abzubilden sollte es in den Städten Linien geben, die Wohngebiet möglichst direkt mit Industrie und Wohnen verbindet. Wenn Passagiere am Bahnhof ankommen/zum Bahnhof reisen, wollen sie jedoch höchstwahrscheinlich nur direkt zu einer der Zonen. Ich denke hier könnte man vor allem bei größer gewachsenen Städten den innerstädtischen Verkehr optimieren.


    Edit: Ganz verlässlich scheint die Autobesitz-Anzeige nicht zu sein:


    Edit 2: Hier hab ich noch was gefunden: https://www.reddit.com/r/Trans…pr/preferred_travel_mode/

  • In jedem Stadt-Dialogfenster gibt es einen Reiter "Ziele". Dort sind alle anderen Orte aufgelistet mit der Anzahl der Leute, die dorthin reisen, und eine Prozentzahl für die Nutzung des ÖV. Hat man auf größeren Karten weit entfernte Orte, die zwar prinzipiell mit Straßen verbunden sind, so werden dorthin keine oder nur wenige Leute mit dem PKW hinfahren. Bietet man aber eine schnelle Zug- oder Flugverbindung an, inklusive Nahverkehr, der die Leute im Ort zwischen Bahnhof/Flughafen und den Stadtgebieten transportiert, dann werden sie diese Verbindung nutzen. Das erhöht die Ziele und das Stadtwachstum. Wenn aber der Flughafen zu umständlich zu erreichen ist, kann es sein, dass er wenig benutzt wird. Daraus kann man entnehmen, dass die Reisezeit einen Einfluss auf die Entscheidung der Leute hat, an andere Arbeits- oder Einkaufsorte zu reisen.


    Natürlich haben auch bessere Straßenverbindungen zu nicht viel zu weit entfernten Orten eine Verkürzung der Reisezeit zur Folge und damit eine höhere Attraktivität. Übrigens wirkt sich Stau auf den Straßen oder an Haltestellen anscheinend nicht negativ auf die Wahl der Verbindung aus. Hatte man zum Beispiel eine Straßenverbindung, auf der es mit der Zeit durch bessere PKWs zu Stau kam, und hat dann erfolgreich ÖV angeboten, so dass der Stau zurückging, bleiben die Leute trotzdem beim ÖV, auch wenn sie ewig an Haltestellen warten müssen, weil die Linienkapazität zu gering ist, auch langfristig. Daraus kann man entnehmen, dass nur die theoretische Reisegeschwindigkeit zählt und nicht die aktuelle.


    Übrigens erhöhen auch besser erreichbar Straßenziele die Attraktivität für PKWs und damit die Zielanzahl und das Wachstum. Aber das kostet nur für den Ausbau der Straße und bringt keinen Gewinn. Größere Straßen sind auch keine Lösung für Stauprobleme. Sie sind zwar in der Regel schneller und damit attraktiver, locken aber auch noch mehr Leute an. Aus Transportunternehmersicht sind bessere Straßen nur für die LKWs und Busse wichtig.


    Innerhalb von Orten sollte man die Haltestellen deutlich dichter bauen als deren Einzugsbereich ist. Zu lange Fußwege wirken sich auf die Reizezeit aus. Wenn die KI auf flachem Grund bauen kann, baut sie üblicherweise Rechtecke mit 90x180m Straßenlänge zwischen den Kreuzungen. Man kann auch meist eine oder zwei 50km/h-Straßen finden, die gerade durch den Ort gehen. Diese nehme ich meist als Magistrale für die Hauptlinie(n), möglichst ohne bremsende Kurven und mit Haltestellenabstand 180m. Der Bahnhof kommt an ein Ende, mit etwas Abstand für Wachstum und am besten nicht da wo Wohngebiet ist, weil Emissionen Minuspunkte geben. Es ist für mich nicht wichtig, dass der Bahnhof Ziele in seinem Einzugsbereich hat, dafür gibts den ÖPNV. Die Hauptlinie(n) kömmen in der Regel auch an den dichter besiedelten Gebieten im Stadtzentrum vorbei und haben somit eine Menge potentielle Kundschaft. Dazu kommen dann noch Linien, die den Rest der Stadt abdecken, als Zubringer zu den Magistralen. An den weniger besiedelten Stadträndern muss die Haltestellendichte auch nicht mehr so regelmäßig sein, aber üblichweise strebe ich an, dass die Fußwege zur nächsten Haltestelle nicht mehr als 90m betragen. Auf diese Weise bekomme ich auch innerorts eine Liniennutzung von 30% und höher hin, und staufrei sind die Städte auch, brauchen dann auch keine fetten Straßen. Das gilt für vanilla-generierte Karten mit den üblichen Ortsabständen. Bei handgenerierten Karten mit Ballungsgebieten wird man es schwerer haben, gegen die kurzen Reisezeiten der PKWs anzukommen.

  • - Wegen dieser Information aus dem Reiter "Ziele" bin ich auf meinen dritten und vierten Punkt gekommen. Würde nur die Reisezeit linear gewichtet sein, hätten wir viel mehr Innerortsverkehr. Der wird also explizit weitgehend ausgesperrt oder es ist tatsächlich eine Art 20-Minuten-Regel, bzw, eine relativ schwache Abhängigkeit von der Reisezeit.

    - Wenn man kreativ damit umgeht, sind größere Straßen schon eine Lösung für Stauprobleme. Man parkt dort die PKWs und läßt die eigenen Busse/LKWs einen kleinen Umweg fahren.

    13! = 13*12!

  • Man parkt dort die PKWs und läßt die eigenen Busse/LKWs einen kleinen Umweg fahren.

    Das funktioniert wohl so nicht. Ich habe einige neuralgische Punkte wo Dauerstau ist. Auf diesen Routen habe ich auch Verkehre angeboten die deutlich schneller sind als die Autos im Stau.

    Das Spiel scheint aber die theoretische Zeit zu veranschlagen, die nicht tatsächlich benötigte.

    Ryzen 3600, RX 6700XT, 32 GB RAM

  • Du hast wahrscheinlich recht, daß das Spiel die theoretischen Zeiten veranschlagt. Die realen Zeiten zu nehmen war zumindest in Train Fever, meiner Erinnerung nach auch in TpF1 der Fall.

    Ich meinte auch nicht, daß Du unbedingt mit dem Umweg den Stau loswirst. Aber Deine Busse und Trams sind schneller und transportieren jeden einzelnen Passagier öfter. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, daß die Passagiere unterwegs versterben.

    13! = 13*12!

  • Ich baue gerne Schmalspurbahnen deren Höchstgeschwindigkeit in der Regel recht gering ist. Bei sehr weit entfernten Zielen ist es manchmal schwierig Passagiere auf diesen Linien zu generieren. Also spielt die Reisezeit (real oder theoretisch) sicherlich eine Rolle.

    Ich habe zum Spaß auch mal versucht, eine map nur mit Straßenbahnen zwischen den Orten (Stadtbahnen) zu bauen. Der Erfolg war nahezu null.

    Zum Thema Zugfolge vs. Zugtaktung solltest Du beachten, dass bei vollen Bahnsteigen die Passagiere auch wieder gehen und nicht mehr warten. Dann wäre eine höhere Zugfolge sinnvoller.

BlueBrixx