In jedem Stadt-Dialogfenster gibt es einen Reiter "Ziele". Dort sind alle anderen Orte aufgelistet mit der Anzahl der Leute, die dorthin reisen, und eine Prozentzahl für die Nutzung des ÖV. Hat man auf größeren Karten weit entfernte Orte, die zwar prinzipiell mit Straßen verbunden sind, so werden dorthin keine oder nur wenige Leute mit dem PKW hinfahren. Bietet man aber eine schnelle Zug- oder Flugverbindung an, inklusive Nahverkehr, der die Leute im Ort zwischen Bahnhof/Flughafen und den Stadtgebieten transportiert, dann werden sie diese Verbindung nutzen. Das erhöht die Ziele und das Stadtwachstum. Wenn aber der Flughafen zu umständlich zu erreichen ist, kann es sein, dass er wenig benutzt wird. Daraus kann man entnehmen, dass die Reisezeit einen Einfluss auf die Entscheidung der Leute hat, an andere Arbeits- oder Einkaufsorte zu reisen.
Natürlich haben auch bessere Straßenverbindungen zu nicht viel zu weit entfernten Orten eine Verkürzung der Reisezeit zur Folge und damit eine höhere Attraktivität. Übrigens wirkt sich Stau auf den Straßen oder an Haltestellen anscheinend nicht negativ auf die Wahl der Verbindung aus. Hatte man zum Beispiel eine Straßenverbindung, auf der es mit der Zeit durch bessere PKWs zu Stau kam, und hat dann erfolgreich ÖV angeboten, so dass der Stau zurückging, bleiben die Leute trotzdem beim ÖV, auch wenn sie ewig an Haltestellen warten müssen, weil die Linienkapazität zu gering ist, auch langfristig. Daraus kann man entnehmen, dass nur die theoretische Reisegeschwindigkeit zählt und nicht die aktuelle.
Übrigens erhöhen auch besser erreichbar Straßenziele die Attraktivität für PKWs und damit die Zielanzahl und das Wachstum. Aber das kostet nur für den Ausbau der Straße und bringt keinen Gewinn. Größere Straßen sind auch keine Lösung für Stauprobleme. Sie sind zwar in der Regel schneller und damit attraktiver, locken aber auch noch mehr Leute an. Aus Transportunternehmersicht sind bessere Straßen nur für die LKWs und Busse wichtig.
Innerhalb von Orten sollte man die Haltestellen deutlich dichter bauen als deren Einzugsbereich ist. Zu lange Fußwege wirken sich auf die Reizezeit aus. Wenn die KI auf flachem Grund bauen kann, baut sie üblicherweise Rechtecke mit 90x180m Straßenlänge zwischen den Kreuzungen. Man kann auch meist eine oder zwei 50km/h-Straßen finden, die gerade durch den Ort gehen. Diese nehme ich meist als Magistrale für die Hauptlinie(n), möglichst ohne bremsende Kurven und mit Haltestellenabstand 180m. Der Bahnhof kommt an ein Ende, mit etwas Abstand für Wachstum und am besten nicht da wo Wohngebiet ist, weil Emissionen Minuspunkte geben. Es ist für mich nicht wichtig, dass der Bahnhof Ziele in seinem Einzugsbereich hat, dafür gibts den ÖPNV. Die Hauptlinie(n) kömmen in der Regel auch an den dichter besiedelten Gebieten im Stadtzentrum vorbei und haben somit eine Menge potentielle Kundschaft. Dazu kommen dann noch Linien, die den Rest der Stadt abdecken, als Zubringer zu den Magistralen. An den weniger besiedelten Stadträndern muss die Haltestellendichte auch nicht mehr so regelmäßig sein, aber üblichweise strebe ich an, dass die Fußwege zur nächsten Haltestelle nicht mehr als 90m betragen. Auf diese Weise bekomme ich auch innerorts eine Liniennutzung von 30% und höher hin, und staufrei sind die Städte auch, brauchen dann auch keine fetten Straßen. Das gilt für vanilla-generierte Karten mit den üblichen Ortsabständen. Bei handgenerierten Karten mit Ballungsgebieten wird man es schwerer haben, gegen die kurzen Reisezeiten der PKWs anzukommen.