Berechnung der Beschleunigung

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  • Hallo Zusammen,


    seit einiger Zeit bin ich dabei herauszufinden wie TF die Züge beschleunigen lässt und möchte nun die ersten Ergebnisse präsentieren.
    Aber zunächst eine paar Worte vorweg:


    Gleichungen und ihre Anwendung


    Die von mir verwendeten Gleichungen stammen aus den Bewegungsgesetzen nach Isaac Newton. Da mein Schulwissen im Auflösen von Gleichungen nunmehr 14 Jahre zurück liegen bitte ich Euch Rechenfehler zu entschuldigen. Sollten welche im folgenden Beitrag enthalten sein werde ich sie selbstverständlich so schnell wie möglich korrigieren. Ferner bitte ich Euch jedoch subjektive Bewertungen dieser Fehler zu unterlassen. Ich bin weder Mathegenie, noch Physikstudent oder habe eine Formelsammlung gegessen.


    Die Messwerte



    Die Theorie


    Die Beschleunigungswerte der Loks liegen näher an der theoretischen Realität als zunächst vermutet. Diese lassen sich aus 3 Werten berechnen von denen ich 2 ableiten konnte:


    Zunächst beschleunigt die Lok aufgrund der im Spiel angegebenen "Anfahrzugkraft" (FAnfahr). Die Gleichung dazu lautet a=FAnfahr/m. Also ist der maßgebliche Wert Nr.1: FAnfahr.
    Danach kommt die, von mir, so genannte "maximale Zugkraft" (Fmax) zum tragen. Warum das so ist lässt sich anhand dieses Diagramms (Quelle: DB Systemtechnik Peter Spiess) veranschaulichen:
    [Blockierte Grafik: http://www.train-fever.net/index.php/Attachment/28521-Zugkraftdiagramm-GIF/?tiny=1]
    Fmax ist in dem Diagramm als Leistungshyperbel benannt und lässt sich mit der dort angegebenen Gleichung errechnen.
    Beides zusammen bezeichne ich i.a. als "Zugkraft"( ;) ). Nein, ich behaupte nicht dass der Begriff von mir stammt. Ich will nur die Definitionen, wie ich sie darlege, feststellen.
    Der Unterschied zwischen dem Diagramm und der Spielmechanik liegt in der Tatsache, dass TF die Kraftschlussgrenze nicht berücksichtigt und hier lediglich FAnfahr zu Grunde zieht.


    Was den 3. Wert angeht tappe ich allerdings noch im Dunkeln.
    Es ist Euch sicherlich, wie mir, aufgefallen, dass die Beschleunigung auf den letzten 10% zur Vmax dramatisch abfällt. Dies gilt es noch zu entschlüsseln und ich würde mich über Denkansätze, Tipps oder ähnliches von Euch sehr freuen.


    Die Beschleunigung errechnet sich also aus der Masse, Kraft, Leistung und Geschwindigkeit. Das ist nichts neues. Aber wie setzen wir diese Werte in nützliche Information um?


    Die Praxis


    Mich hat es ingame immer interessiert ab wann ich eine Lok brauche mit mehr Leistung oder mehr Zugkraft. Um dies abschätzen zu können ist die Beschleunigung, bzw. die Zeit bis Geschwindigkeit X erreicht ist eine tragende Rolle.
    Dazu habe ich einen kleinen Rechner in Excel (bzw. OpdenOffice Calc) gebastelt. Dieser errechnet aus den Kennzahlen die Zugkraft und errechnet daraus die maximale Beschleunigung in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Nicht zu verwechseln mit der konstanten oder durchschnittlichen Beschleunigung.
    Anhand dieser Werte und der Gleichung a=(v2-v1)/(t2-t1) lässt sich so errechnen, wie lange der Zug, oder die Lok, von zB: 0-120 oder 80-160 braucht.



    Schlusswort


    Um das ganze nun einmal zu Verkürzen bitte ich alle, die Interesse an einem ausführlichen Rechner haben sich meine kleine Excel Tabelle runter zu laden und die Daten mit euren Eindrücken und Erfahrungen zu vergleichen um eventuelle Fehler auszuschließen.
    Dazu bitte ich aber folgendes zu beachten:
    Die Berechnung ab ca 90% der Vmax ist definitiv nicht korrekt.
    Die Berechnungen ignorieren alle Widerstände.
    Die Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf Elektrische Loks.
    Aktuell ist die Berechnung nur für Vmax 220 verfügbar.

  • Die Arbeiten an einer korrekten Berechnung schreiten voran.
    Das angehängte Bild gewährt einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Es wird möglich sein mehrere Züge miteinander zu vergleichen um abwägen zu können, wann Höchstgeschwindigkeit der Beschleunigung vorzuziehen ist.
    Im Bild wird ein RegionalExpress der DB mit einem ICE 3 verglichen. Die Daten sind noch nicht 100% korrekt aber ich denke es ist zu sehen wo die Reise hingeht.

  • Dannmuss der cw-wert her. Immerhin könnte der im Bereich einer mittleren schrankwand liegen ;-)


    Aber jetzt mal im Ernst: Du hast eine Anfahrtzugkraft und eine Höchstgeschwindigkeit. die Waggons werden ja alle einzeln angezogen, sprich die Zugmaschine muss ihre Anfahrtzugkraft so lange hoch halten bis der letzte Waggon "am haken" hängt (beim Bremsen laufen sie durch die unterschiedliche abnutzung und einstellung derselben aufeinander auf).
    Wie hoch ist dann aber in Abhängigkeit vom Ladungsgewicht das jeweilige Beschleunigungsvermögen? Das hängt ja nicht nur von der Maschinenleistung ab und müsste am Ende sogar logarythmisch abfallen.
    Oder wird hier bei TF die Beschleungung auf gerader Strecke einfach linear mittels der Anfahrtzugkraft berechnet? Würde immerhin einiges vereinfachen.

  • Luftwiderstand steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit an. Wirkt sich also je stärker aus, desto höher die Geschwindigkeit ist. F_w = 0.5*Cw*A*rho*V^2


    Wobei nicht klar ist wie genau TF das intern rechnet.

  • Wobei nicht klar ist wie genau TF das intern rechnet.


    Meiner Meinung nach hat die Beschleunigung in TF nichts mit dem Luftwiederstand zu tun, da sich jeder Zug ähnlich an die Höchstgeschwindigkeit für genau die Kombination aus Zug und Gleis annähert. Z.b. eine 103 verhält sich auf alten Gleisen bei 115 km/h ganz ähnlich wie auf Betonschwellen beim 195 km/h.

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  • Bitte wieder zurück zum Thema.


    Der Cw Wert ist der Koeffizient des Strömungswiderstand, oder auch Luftwiderstandsbeiwert.
    Diesen kann ich ausschließen da sich dieser auf die gesamte Bandbreite auswirken würde und potenziell zur Geschwindigkeit zunimmt.
    Ich berechne die Geschwindigkeit mit einer Genauigkeit von 98%, ohne Berücksichtigung irgendwelcher Widerstände.
    Laut Faldern, der in Bezug auf seinen Zugrechner mit UG in Kontakt stand, kennt das Spiel lediglich den Rollreibungs- und Steigungswiderstand. Letzteren kann ich vernachlässigen da ich auf gerader Strecke getestet habe. Und Rollreibungswiderstand wirkt sich nur im unteren, einstelligen Prozentbereich negativ auf die Zugkraft.
    Also kann man sagen, dass ein Widerstand, welcher auch immer, nicht für für den Abfall auf den letzten 10% verantwortlich sein kann.


    Meine Vermutung ist, dass UG eine Art "Regelung" eingebaut hat um den Zug langsam an die Vmax heranzuführen. Dies ist durchaus realistisch wie das Zugkraftdiagramm im Eingangspost zeigt.
    Die Frage ist nur wie sie zustande kommt. Wirkt sich eine Drosselung auf die vorhandene Zugkraft aus? Oder die maximale Beschleunigung? Ab wann tritt sie ein (km/h oder %)?


    Eins fast vergessen: Die Sache mit den Waggons beim anfahren ist natürlich absolut richtig und logisch. Findet im Spiel jedoch keine Anwendung.
    Und anhand welcher Grundlage die Züge beschleunigen habe ich im Eingangspost ausführlich erläutert. Darum verstehe ich den Zusammenhang zwischen deiner Ausführung und der Problematik der letzten 10% nicht.

  • Z.b. eine 103 verhält sich auf alten Gleisen bei 115 km/h ganz ähnlich wie auf Betonschwellen beim 195 km/h.


    .. hab mich zwar nicht im Detail mit befasst, würde aber (auch) davon ausgehen, dass TF hier einen ganz simplen Algorithmus nutzt.


    Und dieser reicht meiner Meinung nach auch völlig aus, auch wenn man wohl nur auf einer großen Karte die 300 Km/h erreichen kann (ohne Mods). In dem Spiel geht es mir ums spielen. Eine realistische Physik braucht hier kein Mensch.


    Steve: Ich gehe weiter davon aus, dass UG sich hier an dem Luftwiderstand orientiert hat.

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