Hallo
Erstmal an Farang121212: Mein herzliches Beileid. Ich habe in meinem weiteren Bekanntenkreis drei bestätigte Fälle, denen es zum Glück soweit gut geht. Wenn man täglich die Zahlen verfolgt, aber selbst nicht betroffen ist, sieht das bedrohlich aus, aber wirkt doch (mehr oder minder) weit weg und ein wenig surreal. Wenn die Einschläge direkt neben einem erfolgen, ist das wohl ganz anders.
Wer jetzt für Handyortung ist, verschenkt unsere Grundrechte! Gerade wo nicht jeder einen Test bekommt. Was soll es bringen auf dem Handy Infizierte orten zu können, wenn ein Ungetesteter direkt nebenan steht und nicht geortet wird.
Es geht jetzt darum, diese sensibelen Daten in die Hände von Experten zu geben, die daraus Statistiken und Verlaufkurven konstruieren, die für die kommenden/ aktuellen Maßnahmen entscheidend sein können. Wenn man 57 Millionen Menschen nicht digital überwachen dürfen sollte, wie soll man dann die Akzeptanz der Strategie zur Pandemiebekämpfung zentral erfassen und darauf reagieren können? Als ob ausgrechnet DEINE Handydaten bei Motionlogic so behandelt werden, dass sie für das RKI interessant währen um deine Grundrechte zu behindern. Im Grunde ist es richtig, dass wir aktuell das einzige Grundrecht haben und gegenseitig zu schützen und Leben zu retten.
Ich habe das dringende Gefühl, dass ihr aneinander vorbei redet.
Agentbob spricht offenbar von der App, die freiwillig auf dem Smartphone installiert werden soll, um den Gerätenutzer permanent zu tracken und Begegnungen mit anderen Personen zu erfassen. Deren Daten gehen nicht an Experten, die daraus "Statistiken und Verlaufskurven" konstruieren. Die App ist nur dazu da, zu kontrollieren, wer zu welchem Zeitpunkt in der Nähe welcher anderen Person war und dann, wenn der App-Nutzer angibt, infiziert zu sein, alle anderen Personen, die $irgendwann in der Nähe des App-Nutzers waren, über diesen Umstand zu informieren. Wieweit die Datenerhebung geht, wer die Daten hat oder bekommt, ob man als jemand, der den staatlichen Stellen nicht vertraut und deshalb die Installation dieser App verweigert, geächtet wird und ob nicht irgendwer in irgendeinem Ministerium/in irgendeiner Partei auf die Idee kommt, dieses Überwachungssystem zu verstetigen und verpflichtend zu machen, weil es ja so gut funktioniert, wissen wir nicht.
Ich halte eine Warnung vor der Preisgabe von Bürgerrechten an dieser Stelle für angebracht.
Du (
@Siri) redest hingegen offensichtlich von den Standortdaten, die die Mobilfunkprovider an das RKI geben, um Veränderungen in Verkehrsströmen zu analysieren. Auf diese Art der Datenweitergabe haben wir als Nutzer keinen Einfluss. Das machen die Mobilfunkprovider sowieso ständig und bestenfalls sind die Daten soweit synonymisiert, dass zwar die einzelnen Nutzer als solche wiedererkannt werden, die Daten aber nicht einer konkreten Person zuordenbar sind.
Statistiken und Verlaufskurven, die daraus ableitbar sind, betreffen aber auch nur die Verkehrsströme (wirken die Isolationsmaßnahmen oder nicht?), nicht aber Infektionsketten oder andere medizinisch relevante Daten an sich. Wenn Maßnahmen ergriffen werden, gerade, wenn sie in die Rechte der Bürger eingreifen, müssen sie zielführend sein. Maßnahmen, die das nicht sind, dürfen nicht ergriffen werden.
Tschö, Auge