Railjet Unglück am Sa

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  • Am Karsamstag kam es in Wien zu einem kleinen Zugunglück, einer Flankenfahrt, bei der ein Doppelstockzug einen Railjet aus den Schienen warf.
    http://wien.orf.at/news/stories/2837593/
    http://michi.casaberg.at/eisen…fall_meidling/index.html#


    Interessant - oder auch erschreckend - ist mMn der hohe Sachschaden bei verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit (die Rangierfahrt mit Doppelstockzug hat gebremst und stand letztlich in etwa 20cm in die Fahrstraße des RJ, der Railjet war im Anfahren, also beide definitiv UNTER 40 km/h !)
    Bilanz: 2 Wagen haben Rahmenschäden, ein Drehgestell komplett zerstört.


    Was meint ihr dazu, dass so ein - für Eisenbahnverhältnisse - relativ geringer Aufprall zu so hohem Schaden führt?

    MfG, die Licaon

  • 1.1 Mio Euro sind auch Schäden in Millionenhöhe. Es sind ja mindestens 3 (?) Wagen vom Railjet beschädigt inkl. dem Steuerwagen da kann ich mir schon vorstellen das es ein bißchen teurer wird. Dazu kommt noch der Schaden wegen Ausfall, an der Oberleitung und es sollen ja Schienen und Weichen getauscht werden. Das läppert sich.

  • Vor allem erschreckend ist, wie leicht so ein Wagen umfällt; nicht auszurechnen, wenn es zu einer stärkeren Kollision kommt.


    Aber das ist generell ein Problem der neueren Zeit, der extreme Leichtbau hat natürlich (neben vielen Vorteilen) vor allem bei Kollisionen extreme Nachteile und Auswirkungen.
    Dasselbe bei den Dieseltriebwagen; während ein 5047 nach einer Kollision mit einem PKW oft noch fahrfähig ist, ist ein 5022 oft fast schrottreif :D .
    lg

  • Vor allem erschreckend ist, wie leicht so ein Wagen umfällt; nicht auszurechnen, wenn es zu einer stärkeren Kollision kommt.

    naja, der Wagen ist auf der DKW entgleist und dadurch umgeflogen;
    allerdings war da kaum Kraft dahinter (die 1144er hatte kaum mehr Geschwindigkeit drauf, wie gesagt, wir reden hier von ~20cm, also grob gesagt - die Puffer, die in die Flanke gestanden sind)
    und dafür finde ich die Schäden schon heftig.


    Dass Waggons bei Flankenfahrten entgleisen oder zumindest schief stehen, wäre ja nichts ungewöhnliches, aber dass dann gleich Rahmenschäden oder Drehgestell-Zerbröselungen passieren, stärkt jetzt nicht unbedingt mein Sicherheitsgefühl, bei einem Zug, der für 230 auf Hochgeschwindigkeitsstrecken zugelassen ist....


    Zitat

    Dasselbe bei den Dieseltriebwagen; während ein 5047 nach einer Kollision mit einem PKW oft noch fahrfähig ist, ist ein 5022 oft fast schrottreif

    Metall verbiegt sich und baut so die Energie ab; GFK/Plastik ist unflexibel und springt... daher sind die modernen rollenden Tupperwarebehälter bei kleineren Unfällen schon komplett im Eimer ---


    man braucht ja nur vergleichen: zwei Frontale mit ca. 50km/h.


    ÖBB 5047 vs. entgegenkommende entrollte Güterwagen mit ~50km/h (Wieselburg)
    http://images.derstandard.at/2…wieselburgArtikelbild.jpg
    https://www.mostviertler-model…0161020_124358-Medium.jpg
    Hauptrahmen geknickt -> Totalschaden, aber Fahrgastzelle bis auf die ersten Sitzplätze weitgehend in Ordnung, Führerstand eingedrückt, aber Türbereich unbeschädigt, Lokführer unverletzt.


    zwei ÖBB Talent küssen sich (Vorortelinie), ebenfalls mit rd. ~50km/h
    http://images04.oe24.at/s508.jpg/620x620NoCrop/92.095.112
    http://666kb.com/i/cavs8l7uaxn5lng12.jpg
    der eine Talent fuhr wortwörtlich durch den Führerstand des anderen, Komplettzerstörung Führerstand und Fahrgastzelle des Triebkopfes, Lokführer verletzt, Hauptrahmen beschädigt, Totalschaden.

    MfG, die Licaon

  • Was mir eher zu denken gibt/gab:


    vor etwa einem Jahr gabs bei uns eine Flankefahrt zweier Lokomotiven mit etwa 10 (!) Km/h. Resultat: Beide Loks noch in den Schienen, aber mit den einen vier Rädern aus den Schienen gehoben. Ein verzogener Lokkasten inklusive Delle sowie beschädigter Trafokühlleitung. Insgesamt dauerte es an die 3 Monate bis die eine Lok wieder zum Einsatz kam.
    Bei der anderen gabs lediglich ein verbogenes Trittbrett sowie ein, zwei Farbkratzer und ein verbogener Puffer. Selbiger durfte ich mithilfe von einem elend langen Hebelwerkzeug und Hydraulikpressen entfernen.
    Das Ganze entstand durch eine Falschintepretation des Zwergsignals, die Höhe des Sachschadens habe ich bis heut nicht erfahren.


    Wir haben im Physikunterricht mal ausgerechnet, welche Kraft nötig ist, ein DG-Rahmen zu verformen. Und die ist erstaunlich niedrig (weiss es nicht mehr auswendig), aber alleine die Kraft, die entsteht, wenn ein Wagen durch eine Kurve fährt dürfte dafür dicke ausreichen ;) . Gerade im Weichenbereich sind die Querkräfte nicht zu unterschätzen. Und das zerbröselte Drehgestell dürfte ebenfalls durch den Wagen verdrückt worden sein. Folgendes Problem: Drehgestelle können grosse Quer, Langs und Druckkräfte aushalten. Wirkt jedoch eine andere, oftmals Torsionsähnliche Kraft darauf, dann gibt's grosse Schäden. Deswegen wird bei Entgleisungen oftmals das DG komplett zerstört. ;)

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
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    Auch mal ein Blick wert

  • Vor ein paar Jahren gab es in Mannheim mal eine Flankenfahrt. Auch dort traf es einen Fernzug und 2 Wagen kippten um. Der Sachschaden setzt sich wie folgt zusammen:


    Güterzug254.000
    Fernzug1.550.000
    Fahrbahn430.000
    Leit- und Sicherungstechnik80.000
    Elektro- und Maschinentechnik20.000


    In Hosena gab es 2012 eine Flankenfahrt, die zwei Güterzüge traf. Durch den Unfall wurde ein Stellwerk und ein Triebfahrzeug zerstört. Etliche Güterwagen häuften sich auf.


    Güterwagen570.000
    Triebfahrzeug4.000.000
    Gleisanlage1.176.000
    Leit- und Sicherungstechnik813.000
    Oberleitungsanlagen655.000
    Stellwerksersatz?


    Erstaunlich ist, dass der Schaden an den Fernverkehrswagen in Mannheim wesentlich höher ist, als der Schaden an den Güterwagen in Hosena, obwohl dort ca. 20 Güterwagen betroffen waren und mindestens 15 Wagen umkippten. Die Fernzugwagen haben vermutlich aufgrund ihrer Beschaffenheit wesentlich mehr Material, das kaputt gehen kann.


    Zum Nachlesen:
    Mannheim: https://www.eisenbahn-unfallun…_blob=publicationFile&v=3
    Hosena: https://www.eisenbahn-unfallun…_blob=publicationFile&v=4

  • Dazukommt eben noch die Frage, auf was für Belastungen sind die Fahrzeuge ausgelegt?
    So ein Güterwagen kann ja gut einige Tonne tragen, bei einem Personenwagen bleibt das Ladungsgewicht wohl im niedrigen zweistelligen Tonnenbereich.
    Und die Kräft wirken dabei vorallem Längs des Wagens, sowie vertikal. Bei Kräften von der Seite wundert es mich kaum, das gerade die langen Personenwagen kaum kraft aushalten und so ein Zug mit 100-200t hat auch bei 10km/h noch eine gewaltige Energie.


    Grüße

  • Musste einmal einePhysikaufgabe zum Thema Impuls lösen:
    Da ging es irgendwie darum, dass ein 40-Tönner auf dem Bahnübergang feststeckt und ein voll besetzter Interregio (das sind die doppelstöckigen, langen Züge zwischen den grösseren Städten in der Schweiz) mit 120 km/h in den Lastwagen hineinfährt. Da musste man die Geschwindigkeit des Zugs nach dem Zusammenstoss berechnen unter der Annahme, dass der Zug weder bremst noch entgleist.
    Das Resultat war dann irgendwas um 118 oder 119 km/h.

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