Um mal meine Meinung in die Runde zu werfen: Ich arbeite seit 2007 mit SketchUp und würde meine SketchUp Kentnisse auf einer Skala von 1 bis 5 bei 4 einschätzen. Ich habe es bisher ausschließlich für 3D Modellierung verwendet, nicht für das intendierte CAD (computer-aided design) oder sonstiges.
Ich habe schon sehr oft Sachen ala "das kann SketchUp nicht, nimm Blender" zu hören bekommen. Das ist oftmals nicht wahr. Klar gibt es Sachen, die nicht möglich sind (Rigging, Animation) aber viele andere Sachen sind in SketchUp möglich, wenn sie auch oftmals umständlicher oder anders funktionieren. Es gibt auch Unmengen an einfach zu installierenden Plugins (ich kann nur empfehlen welche zu benutzen), mit denen man die Funktionalität erweitern kann und dann selbst Rendern oder Lightmaps backen kann.
Ich finde oftmals, dass weniger das Werkzeug, sondern eher die Erfahrung eine große Rolle spielt. Ich schaffe es in SketchUp komplizierte, für Spiele optimierte Sachen zu erstellen, die Anfänger mit der besten Software nicht hinbekommen würden. Man muss einfach nur wissen, mit dem Programm umzugehen. Ich habe "professionelle" Modelle in Spielen gesehen (die bestimmt nicht aus SketchUp stammen, da soweit ich weiß nur für die Uncharted Reihe SketchUp teilweise als Modelling Programm genommen wurde), die genauso sinnlos Polygone verschwendet haben, wie die Anfänger Modelle, die aus SketchUp kommen (die leider fast alles sind, was von SketchUp nach "draußen" gelangt). Dadurch entstehen dann auch solche "Fakten" wie diese hier:
Fakt ist, dass Objekte welche aus Sketchup exportiert werden schlechte faces besitzen bzw dass das Mesh einfach häufig unsauber ist.
Um zum Thema zurückzukehren: Der Bus ist so leider eher unbrauchbar, da er zu viele Polygone hat. Die eigentliche Form ist recht simpel, aber wenn man abstehende Objekte nicht gruppiert, die Segmente bei Rundungen nicht einstellt und vor allem mit Formen und Linien versucht Muster drauf zu zeichnen, die eigentlich auf die Textur gehören, dann kommen da einige tausend Polygone zusammen. In den Dateianhängen sieht man die Unterschiede, wenn etwas optimiert ist und wenn nicht.
Auch UV Mapping ist in SketchUp möglich. Es funktioniert etwas anders als in anderen Programmen, da man nicht in einem Textur-Fenster die Polygone auf der Textur verschiebt, sondern die Textur im 3D Fenster auf dem Modell verschiebt. Auch da gibt es Plugins, die diese Arbeit leichter machen oder komplett anders gestalten (ich empfehle den SketchUcation Plugin Store zu installieren). Bei so etwas einfach wie diesem Bus (der fast ein Block ist), dürfte SketchUp ausreichen für das Mapping.
Was auch so gut wie jeder anfangs falsch macht in SketchUp, ist nicht auf die Rückseite (die blaue Seite) der Faces zu achten, da diese in Spielen meist nicht gerendert wird.
Ich denke es gibt noch einiges zu lernen, was Modelle für Spiele anbelangt. Da macht es bisher keinen allzu großen Unterschied, ob es aus SketchUp oder Blender oder selbst Anim8or kommt.