"Realistischer" dt. Hauptstrecken-Güterverkehr, anno 1930

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  • Hi Leute,


    ich bin gerade mal wieder in der schönen Dampflok-Zeit angekommen und versuche meine Strecken halbwegs glaubwürdig zu bauen. Das dies spielerisch nicht immer die beste Wahl ist kann ich dabei verschmerzen und großartige Fahrzeug-Mods der DRG-Epoche für einen realistischen Fahrzeugeinsatz gibt es ja schon einige.


    Eine Transportaufgabe bekomme ich jedoch nicht gelöst und ich würde dazu gern eure Erfahrungen dazu sammeln: Profitabler "realistischer" Güterverkehr entlang der langen Hauptstrecke unter Verwendung der entsprechenden Mod-Lokomotiven.


    Ich spiele momentan auf einer mittleren Karte und will jeweils nur einen Industrietyp betreiben. Also: Ein Stahlwerk, ein Sägewerk, eine Raffenerie. TF erschafft meiner Meinung nach zuviel Industrie auf der Karte, also habe ich mir drei Betriebe herausgesucht. LKW und kleine Güterloks (wie die großartige BR 91) schaffen die Rohstoffe ran und versorgen die nahen Städte. Soweit kein Problem und das Geld fließt.
    Doch dann kommt der nächste Schritt. Das Zeug soll aus dem Sägewerk zu einer großen Stadt am anderen 3/4 der Karte gebracht werden, die bisher keine Waren erhält. Sollen die sich doch freuen auf meinen Transport! Der Weg führt entlang meiner zweigleisigen Hautstrecke und ist einigermaßen direkt. Was wäre in dieser Situation besser als ein fetter Güterzug mit einer BR 44? Zwei gekauft, 13 Minuten Takt. Nichts wird bereitgestellt. Dritte 44 gekauft, Takt unter zehn Minuten es passiert immer noch nichts.
    Währenddessen auf der anderen Seite der Karte: Die Ölraffinerie soll in Betrieb gehen. LKW und BR 91 für Warenverkehr angeschafft. Bedarf ist da. Die Ölquelle ist ein Stück weit weg in den Bergen (naja!), also Zeit für BR 95 vor den Ölzügen. Wieder drei Stück, sechs Minuten Takt. Die Dinger kommen mit Mini-Beladung zurück, die Produktion für die Städte bleibt entsprechend winzig.


    Die Verluste gehen in die Millionen.



    Nun ist Güterverkehr sicher momentan ohnehin nicht die große Stärke von TF (Vanilla), aber dieser Langstreckenverkehr stört mich schon ein wenig. Anno 1930 waren die meisten Frachtzüge sicher nicht schneller als die 65-80 km/h und haben die Sachen auch quer durch das Land befördert. Noch mehr Züge würden hingegen bald die Hauptstrecke (auf der ja auch Personenzüge verkehren) zum Erliegen bringen.


    Hat jemand mehr Erfolg mit den langen Frachtern?

    Einmal editiert, zuletzt von Pufferzone ()

  • Leider nein, und das ist auch eine der Sachen an TF, die mich am meisten stören: ein halbwegs realistischer Bahnbetrieb ist im GV absolut undenkbar. Man muss die gigantischen Erzbomber bis vor die Haustür des Erzberkwerkes Karren, anstelle dass man kleinere Erzzüge zu Umschlagbahnhöfen verkehren lässt und die Erzzüge von diesen aus einsetzen lässt.

  • Zwei Züge mit 13 Minuten Takt kann bei Gütern nichts werden. In dem Fall beträgt auch die Fahrzeit der Güter vom Startbahnhof zum Zielbahnhof 13 Minuten. Da aber Güter innerhalb ~12 Minuten in der Stadt angeliefert werden müssen, kann der Transport nicht gestartet werden. Der Bedarf zerfällt dann.

  • Lange Güterzüge über lange Distanzen sind heikel. Damit der lange Zug auch voll wird, muss man ans Zeitlimit gehen, wenn dann mehrere Linien auf der selben Strecke laufen, wird er irgendwann im Verkehr stecken bleiben, sich ein wenig verspäten, und schon geht der Ärger los. Das Problem habe ich vor allem bei einem schweren Spiel gehabt. Dort muss man fast zwangsläufig lange Güterzüge auf den längstmöglichen Strecken verwenden, um finanziell über die Runden zu kommen. Es sieht edel aus, wenn ein voller Zug mit 260 Gütern oder so den Berg hinaufkriecht, aber man muss alle fünf Minuten nachsehen, ob nicht vielleicht die Nachfrage zusammengebrochen ist, weil der Zug irgendwo hat warten müssen. Wenn dich das nicht stört, dann geht´s, aber mir wars auf Dauer zu mühsam und ich habe wieder mehrere kürzere Züge eingesetzt.

  • Naja, wenn man sich die Gütervolumen ansieht, dann kommt man - und ich spreche aus eigener Erfahrung - zum Schluss, dass einzig und allein der Rohstofftransport über grosse Distanzen mit grossen Zügen Sinn macht. Dies auf Grund der Tatsache, dass um die Zeit rum durch den Güterbedarf der einzelnen Städte ein langer Güterzug - gerade im von der Spielmechanik geforderten Takt - einfach nicht voll wird. Von dem her ist dein Prinzip nicht schlecht, aber halt genau verkehrt rum: lange, schwere Züge über weite Distanzen für die Rohstoffanlieferung, kurze, leichte Züge oder LKWs für die Auslieferung der Güter an mehrere Städte.

    TT herrscht!

    Einmal editiert, zuletzt von TT junkie ()

  • Ich rechne das mal Grob.


    Für Rohstoffe (ohne Laufzeiten) braucht man min. 10 Minuten Takt, damit die Güterlinie funktioniert.
    Maximal produziert das Werk 400 Güter im Jahr, das sind 400/12 = 33,33 pro Monat bzw. 333,33 in 10 Monaten bzw. 10 Minuten.


    Problem Nr.1; an einem großen Industriebahnhof mit 320 Metern, passen diese 333 Güter/Rohstoffe/Erzeugnisse nicht rauf.
    Gerechnet mit Laufzeiten: 400/12*9 = 299,99 --> passt auf den 320er Bahnhof.


    Problem Nr.2; Güter (Deckung des Jahresbedarfs der Stadt) haben einen maximalen Takt von 6 Minuten (ohne Laufzeiten).
    Dementsprechend haben wir 400/12*6 = 199 Güter am Bahnsteig und es reicht ein mittlerer Industriebahnhof mit 240 Metern.


    Ob jetzt Kurz- oder Langstrecke hängt maßgeblich mit den Standzeiten zusammen (Betriebskosten), demzufolge kann ich mich der Empfehlung von TT junkie nur anschließen.


    Zitat

    lange, schwere Züge über weite Distanzen für die Rohstoffanlieferung, kurze, leichte Züge oder LKWs für die Auslieferung der Güter an mehrere Städte.


    Wobei man noch Anfügen kann: LKW, bei schwierigem Gelände.

  • Güterverkehr ist in Tf einfach kaum rentabel hinzubekommen, schon gar nicht über größere Distanzen wegen der 20 Minuten-Regel, die mindestens zu einer 30 Minuten-Regel erweitert werden müsste.
    Ich fahre daher nur kleine Loks mit wenigen Wagen (Wartungskosten) über möglichst kurze Distanzen (20 Minuten).
    Broetlibahn, BR 53, V 20, Köf3 sind meine bevorzugten Güterzugloks. Alles andere ist unrentabel!

  • Verstehe ich nicht ? Wofür 30 Minuten?
    Mit den Zügen die man 1850 hat fahre ich quer über die ganze Map !
    Und gerade lange Strecken bringen richtig Geld in die Kasse, da hier einfach die Standzeiten (Betriebskosten) entfallen, die sich bei Kurzstrecken einfach multiplizieren.

  • Ich bin gerade bei meiner ersten Karte mit dem ATT-Mod. Wirklich eine schöne Arbeit! Ein große Verbesserung gegenüber der Vanilla-Version.
    Das Problem, welche ich auch hier habe ist, so eine Industriekette erstmal in Gang zu setzen. Durch die erhöhte Komplexität ist es für mich im ATT nochmal schwieriger, obwohl das Problem dasselbe ist.
    Aktueller Fall: Ich habe gerade eine Möbelfabrik eröffnet. Aufgrund der Verteilung der Industrien erfordert dies eine ziemlich komplexe und vor allem: lange Kette, welche die bestehende Hauptstrecke nutzen soll. Da bei TF nur nach Bedarf produziert wird (was ja auch recht realistisch ist) müssen also alle Glieder der Produktionskette reibungslos funktionieren.


    Also: Güterbedarf durch LKW in die nächsten Städte erzeugt und die Rohstoff/Sekundärindustrie-Züge im Massenstart auf die Reise geschickt. Es war gigantisch.


    Das Problem für mich: Ich kann nie vorhersagen, ob die Kette auch wirklich funktionieren wird. Alle beteiligten Züge fahren im Takt 6-8 Minuten, trotzdem passiert ein Jahr nach dem Start: nichts.


    Vielleicht bin ich noch in der Gedankenwelt von Transport Tycoon, aber ich finde (lange) Güterlinien sind extrem störanfällig und beim Start schwer berechenbar. Darüber hinaus wäre eine bessere Kommunikation des Spiels von Problemen wünschenswert. ("Kein Transport, weil..."). Mir passiert es sehr oft, dass der Betrieb sagt "Versuchen sie, mehr Öl (etc.) anzuliefern" und ich denke: Dann lade doch halt einfach mehr davon in den Zug!

  • Drei Züge auf "Güstrow Farben 1" mit einem Takt von 9 Minuten ergeben vermutlich eine Fahrzeit von 3*9 Minuten = 27 Minuten, und damit mehr als die maximalen 20 Minuten. Diese Linie wird nicht funktionieren können. Drei mal sieben Minuten ist 21, und ebenfalls extrem kritisch. Drei mal sechs = 18 - hart an der Grenze, die Transportzeit wird ja nicht nur durch die Zugfahrt bestimmt, die Güter müssen auch noch zur Fabrik "gehen".


    Du kannst die Fahrzeit bestimmen, indem du auf der Linie nur einen Zug einsetzt (oder eine Kopie der Linie mit einem neuen Zug anlegst). Der Takt bei nur einem Zug entspricht der doppelten Fahrzeit für die Güter (Zug fährt ja leer zurück).


    Edith meint, die 27 Minuten sind ja auch die doppelte Transportzeit - bleiben also 13,5 Minuten Fahrzeit plus 9 Minuten Wartezeit - sind 22,5 Minuten für die Fahrzeit mit der Bahn, plus Gehzeit vorher und nachher. Das kann man mit Taktverkürzung noch hinkriegen, aber um es einigermaßen profitabel zu haben, hängen dann zu viele Wagen an den Loks.

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    Einmal editiert, zuletzt von n00b ()

  • Güterverkehr ist in Tf einfach kaum rentabel hinzubekommen...


    Ich kann die Einstellung 0 nachvollziehen. Meine Güterstrecken haben um das jahr 1950 zu 90% zwischen 5 und 12 Mio reinen Gewinn.
    verstehe echt nicht warum so viele Leute mit dem Thema Güter so erhebliche Probleme haben

  • Da hast Du recht. Aber wie soll ich es lösen? Klar kann ich noch mehr Loks einsetzen. Für die Farben-Linie wäre dann wohl fünf Züge fällig. Das wäre wiederum verdammt viel Zug auf der Strecke, ganz zu schweigen vom Albtraum, fünf Loks auf einer Hauptstrecke im Takt zu halten.


    Die Bestimmung der Fahrzeit geht zwar beim ersten Zug, aber nicht vorher. Nachdem ich eine riesige Infrastruktur aufgebaut habe.

  • Man kann natürlich auch eine Faustformel versuchen. Meine wäre: Gütertransport mehr als drei Dörfer weiter (also bezogen auf die durchschnittliche "direkte" Entfernung zwischen zwei Siedlungen auf einer mittleren Karte - keine Ahnung, ob die bei großen Karten größer und bei kleinen Karten kleiner ist) funktioniert im Endgame nicht (sprich: Güterverkehr mit ca. 120 km/h).


    Wenn's hingegen klappt, klappt es in der Regel auch mit einem einzigen Zug, den man nur ausreichend lang machen muss, um den Bedarf mit einer Fahrt zu decken und die Produktionsmenge abzutransportieren.

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  • Genau das finde ich sehr schade.


    Zumindest im Vanille-Spiel ist wirklicher Langstreckentransport freilich auch nicht notwendig, da die Karte mit Industrie und Rohstoffen gesättigt ist. Man muss hier schon "Rollenspielen," um überhaupt lange Transporte zu "benötigen."
    Im konkreten Fall mit dem ATT-Mod ist die Möbelfabrik allerdings auf den Langstreckentransport angewiesen. Ich weiß noch nicht, ob es überhaupt funktionieren wird oder ob ich das ganze Netzwerk wieder abreißen muss.

  • Güterverkehr ist in Tf einfach kaum rentabel hinzubekommen,


    Dann machst du was falsch. Güterlinien sind bei mir nach einiger Zeit (meist wenn die Produktionsgröße der Anlage auf über 50 steigt) immer rentabel, selbst wenn ich - weil es besser aussieht - die Züge deutlich länger mache als es notwendig wäre oder Doppeltraktionen einsetze.

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    i7-3770 K | 16 GB | GTX 1070 8 GB | Win 10 64bit | 4 TB HDDs

  • Das Güterverkehr im Spiel grundsätzlich rentabel funktioniert steht außer Frage. Mir ging es darum, ob (und wenn ja: wie) Güterverkehr unter den folgenden Umständen machbar ist - meine Eisenbahn-Noob-Vorstellung von "Realismus."


    1. Wenige, dafür große Industrie, dadurch lange bis sehr lange Fahrtwege
    2. Einsatz von Güterzugloks mit deren entsprechenden Geschwindigkeiten (Bsp. anno 1920: 65 km/h; anno 1930 80 km/h max)
    3. Nutzung der Hauptstrecke: nicht der direkteste Weg, Verzögerungen durch Verkehr möglich)
    (4. Einsatz von Umschlagbahnhöfen)

  • Zu 1:
    Die 20-Min.-Regel schränkt die Länge der Strecke abhängig von der Geschwindigkeit der Züge ein (siehe auch 2.)
    Falls Du aber bei einer Map durchhälst und sie 150 Spieljahre und mehr spielst, werden die wenigen großen Industrien die Städte nicht mehr ausreichend versorgen können. Dann brauchst Du einen Plan B, um weitere Industrien zu erschließen.
    Zu 2:
    Ja, unter Berücksichtigung von 1.
    Zu 3:
    Ja, mache ich nur so. Man muß aber unbedingt darauf achten, daß es für den Güterverkehr zu keinen Unregelmäßigkeiten im Takt kommt, da sonst die Produktion einbricht. Also entsprechende Takt-/Block-Abstände und "freie Fahrt" durch die auf dem Weg liegenden Bahnknoten. Zur Not eine kleine Güterstrecke/-ring um den Knoten herum bauen.
    Zu 4:
    Geht auch, hat aber etwas Verlust gegenüber direkter Verbindung. Ich mach's trotzdem...

  • Das Problem mit dem Realismus dabei ist die nicht vorhandene Möglichkeit der Priorisierung von Zügen sowie damit einhergehend die nicht vorhandene Möglichkeit, Überholungen (auf freier Strecke mit Ausweichgleis oder im Bahnhof mit mehreren Gleisen) einrichten zu können.


    Als Ausgleich dafür sind Streckenbau und -unterhalt derartig billig in TF, das ich Güterstrecken immer extra baue (als einzelne Strecke quer durch die Landschaft oder als extra Gleise an der Hauptstrecke) - es gibt bei mir keine gleichzeitige Nutzung von Gleisen durch Personen- und Güterzüge, eben weil ich sie nicht steuern kann.


    Umsetzen lassen sich deine 4 Punkte trotzdem, wenn es halt hier und da auch eng wird oder zu Problemen führen kann.

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  • @Pufferzone


    Wenn ich deine Signalabstände sehe, sowie das Fahrzeugfenster, dann merke ich das du etwas grundlegend Falsch machst.
    Der Güterverkehr wird generell nach dem Ist-Zustand bestückt, das was die Industrien innerhalb 1nes Jahres produzieren und nicht was die Städte als Bedarf anmelden.
    Schließlich muss die Industrie über mehrere Jahre erst diesen Produktionslevel erreichen. Spart Millionen an Betriebskosten !


    Weg- und Zugstrecken ermittelt man mittels Ghostlinien und den realen Längen zwischen den Standorten.
    Ich kann dir nur empfehlen meinen beiden Spielanleitungen (Tutorials) zu lesen, so dass sich deine jetzigen Problemchen in Luft auflösen.

BlueBrixx