Man möge solche Herrschaften, die offensichtlich Meister im Lesen des göttlichen Willens und in der Theodizee hoch bewandert sind, einmal nach dem Erdbeben von Lissabon befragen. Es passierte an einem hohen katholischen Feiertag, wĂ€hrend die GlĂ€ubigen in einer der strengglĂ€ubigsten StĂ€dte der Welt, die von "seiner Allerkatholischsten MajestĂ€t" JosĂ© I. regiert wurde, gerade den Gottesdienst besuchten. Zerstört wurden die Kirchen und andere religiöse GebĂ€ude im Lissaboner Unterland, wĂ€hrend die Bordelle und anderen SĂŒndentempel weiter oben auf den Bergen kaum betroffen waren.
Eine fundierte, ĂŒber jeden Zweifel erhabene theologische BegrĂŒndung dafĂŒr wurde meines Wissens nie gefunden.